Lauschied. Weihnachten, das Fest der Liebe kann kommen. Die Vorweihnachtszeit wird in der immer mehr ökomenisch-ausgerichteten Höhengemeinde Lauschied gepflegt. Die für hiesige Verhältnisse aufwändig-arrangierte Krippe in der katholischen Kirche St. Georg hat seit Jahrzehnten Tradition und als ein wahrer Eyecatcher einen ganz hohen Stellenwert.
„Nachdem wir, wie immer, am zweiten Advent gemeinsam mit den evangelischen Frauen vom Weltgebetstagsteam Lauschied für 100 Besucher ein köstliches Frühstücksbuffet im Pfarrheim zubereitet haben, wurde jetzt zum dritten Advent mit ganz viel Manpower in mehreren Stunden unsere herrliche Weihnachtskrippe aufgebaut“, berichtete zu Recht voller Stolz die Erste Ortsbeigeordnete und Pfarrgemeinderatsmitglied, Sylvia Marx, beim Besuch.
Stundenlang wurden 30 Schubkarren mit teils 100 Jahre altem Wurzelwerk herangekarrt. Lauschieder Wacholder, Immergrün und Naturmaterialen schmücken die Krippe neben Altar und Tannenbaum. Vier volle Schubkarren mit Moos wurden zum Krippenbau von Heinrich Wahl drei Wochen zuvor gesammelt und getrocknet. Am 22. Dezember um 9 Uhr ist Gottesdienst in der Kirche St.Georg und dann kann das Kunstwerk ebenso wie bei der eigens arrangierten und in Eigenregie auf die Beine gestellten Familienandacht am Heiligen Abend um 17 Uhr besichtigt werden. Chapeau ihr Lauschieder, möchte man dem ehrenamtlichem Team zurufen. Am 4. Januar um 9.30 Uhr werden sich die Sternsinger in der Kirche mit dem Kooperator Dr. Zoe Dovonou treffen und von hier aus in die Gemeinden Abtweiler, Bärweiler und Lauschied entsendet und dann stehen auch die Heiligen drei Könige an der Krippe. Das Ensemble bleibt bis Mariä Lichtmess am 2. Februar 2025 stehen; – aufgebaut haben Sylvia Marx, Marc Winschermann, Thorsten Schappert, Maximilian Wahl, Volker Oppenkowski und Heinrich Wahl sowie allen voran Wolfgang Lenhardt, der sich in der Tradition als dritter Krippenbauer sieht und heuer den Trierer Bischof Stephan Ackermann erwartet. In diesem Jahr begrüßte die Pfarrei bereits einen Bischof aus dem westafrikanischen Benin.

Das ganze figürliche Ensemble folgt seiner Bestimmung: Die Hirtenszene auf dem Feld am Hirtenfeuer mit Hund und Widder, der Blick in den Stall zu Maria und Josef und dem Jesuskind bei Ochs` und Esel. Darüber steht ein heller Stern. Die Szenerie hat System und folgt der Logik der Weihnachtsstory. Erst ganz am Rande machen sich die Heiligen drei Könige in Richtung des Sterns auf den Weg… Lauschieder Frauen nähten vor Jahrzehnten aus kostbaren Stoffen und Brokat die Kleider und Kostüme der Heiligen Familie; – „die Krippe hat ihren Preis und zählt in Lauschied dazu wie das Amen in der Kirche – und doch ist sie jedes Jahr aufs Neue etwas ganz Besonderes“, sinniert Wolfgang Lenhardt. Der ledig gebliebene und gelernte Anstreicher, waschechter Lauschieder „Besembinner“, Urgestein und Meßdiener seit Kindesbeinen und treuer Kirchgänger war einst Sänger im Cäcilienchor, kümmert sich, bildet quasi das Zäunchen um die Krippe, denn: Zwischen Tag und Tau kamen schon mehrere Schubkarren Eichenwurzeln im Außenbereich abhanden. Bernd Hey.
BUZ: Das figürliche Krippenensemble in der katholischen Pfarrkirche St. Georg in Lauschied ist ein wahrer Hingucker und bleibt bis Mariä Lichtmess am 2. Februar 2025 stehen. Foto: Volker Oppenkowski.