Urban Priol sah im Jahresrückblick „TILT“ weit ins Jahr 2025: „Die ganzen Untoten kommen zurück!“ Zum Foto oben: „Der beste Urban, den ich je erleben durfte“, freute sich der Kirner VHS- Leiter Fritz Bischof nach dem dritten Besuch im Jahre 2007 und erhielt eine Erinnerung mit Widmung für die Galerie in den Fluren und „Katakomben“ des Kirner Gesellschaftshauses.

In seinem Jahresprogramm „TILT“ lief der „Ascheberscher“ (Aschaffenburg) Kabarettist Urban Priol, Jahrgang 1961, den es in Jugendjahren zur Bundeswehr in die Nahe-Glan Region verschlagen hatte, am 30. Dezember 2024 vor Millionenpublikum in 3sat zur Höchstform auf.

Er sah eine Große Koalition voraus und rief angstvoll, dass „all die Untoten an die Macht und in Ministerämter“ nach der Bundestagswahl 2025 zurückkehren Und wie war das damals, als Jens Spahn unter Angela Merkel Gesundheitsminister wurde? Großes Wehklagen, weil niemand das abgewirtschaftete System wollte…Bis Söder nießte und Jens Spahn „Gesundheit“ rief und schon hatte er diesen Job drei Jahre bis 2021 als Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Merkel inne. Spahn kam dazu wie die Jungfrau zum Kind – heute glänze er wie alle mehr, als er noch Regierungsverantwortung trug. Nonsens mit „Täterwissen“ und inhaltsleer sei Angela Merkels Buch „Freiheit“ – in ein Vorwort passe alles hinein.

Julia Klöckner, die „politische Überlebenskünstlerin der CDU“ und CDU Spitzenkandidatin in RLP könnte nach dem 23. Februar 2025 von Kanzler „Merze Fritz“ ein Ministeramt erhalten. Und das wäre nicht nur ein Schock für das politische System, sondern für die gesamte Republik, prophezeite Urban Priol ironisch-bissig. Wenn Priol es sagt, dann ist das genauso zuverlässig wie die Wintervorhersage – es soll dann bitterkalt werden. Mit Schrecken und Schaudern und einem Unterton in der Stimme sagte er: „Selbst die ehemalige Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, also „MissErnte“, soll allen Ernstes wieder ministrabel gemacht werden!“. Viele der Minister dürften heut´ nicht einmal die Aktentasche von Adenauer, Erhard oder Schmidt tragen…. (Foto unten: Für die Landtagswahl am 27. März 2011 trat J.K. gegen MP Kurt Beck an.)

Am 20. Mai 2007 gastierte Urban Priol zum dritten Male im Kirner Gesellschaftshaus. 1998 wollten IHN nur 98 hören, 2002 waren es schon 120 Besucher. Es ist für jeden Journalisten, für jeden Chronisten eine Sahneschnitte und Freude pur, über solch einen gedanklich-fitten Geistesblitz mit Tiefgang schreiben und sein Programm besprechen zu dürfen. Raketengleich feuert er Salven von Pointen auf seine begeisterten Zuhörer. Priol legt nichts auf die Goldwaage, zielt dennoch nicht unter die Gürtellinie. Vielmehr ist entwaffnende Logik und Politsatire sein Metier; – und die Sterne stehen heute, mehr denn je, denkbar günstig für ihn und Seinesgleichen.

 Die Kirner Zeitung berichtete damals, 2007:  „400 restlos begeisterte Fans kamen ins Kirner Gesellschaftshaus, ließen sich einseifen, rasieren und mitreißen. Sie erlebten Kabarett vom Feinsten: „Tür zu!“ hieß sein Kirner Programm. Jene Tür stieß er weit auf. Der lockere Typ ließ rhetorisch brillant tief blicken und rechnet gnadenlos mit den Mächtigen und Möchtegernpolitikern dieser Welt ab: Messerscharf und schonungslos serviert er politische Realsatire. Und er legt den Finger in die Wunde allzu menschlicher Kalamitäten“. Bernd Hey.

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