Kirn. Seit Alters her war das „Kaufhaus Kirn“ als Mittelzentrum eine erste Adresse für König Kunde im weiten Umkreis bis an die Mosel; – an einem goldenen Oktobertag 2025 beim traditionellen Kunsthandwerker- und Bauernmarkt wurden Erinnerungen wach – die Stadt war voll fröhlicher Menschen. Neben dem Kirner Autofrühling im Mai und dem heuer 325 Jahre alten Andreasmarkt sind derlei Events in der Bier-, Steine- und Lederstadt Publikumsmagnete. Darüber hinaus eilt Kirn seit sechs Jahrzehnten der Ruf als Stadt der Künste voraus, und so war einmal mehr im Gesellschaftshaus zur Vernissage einer Kunstausstellung eingeladen.

2021 wurde aus der Gewerbeinitiative Kirner Land (GiK) und der Kaufmannschaft „Kirn-aktiv“ die Werbegemeinschaft KLAR (Kirner Land Aktive Region) mit über 100 Mitgliedsunternehmen. Die große Gewerbeschau suchten erneut die Besucher vergebens, obwohl diese „als nicht mehr wegzudenken“ auf den Homepages beworben wird. (Stand 12.10.25).  Zu teuer das Zelt an der Linken Hahnenbachstraße? zu müßig und zu lästig, sich als Firma oder Dienstleister präsentieren und Kundenkontakt an einem Sonntag pflegen zu müssen…Schade. Bei der Gewerbeschau-Eröffnung um 11 Uhr und dem Pressetermin traf man wenigstens noch Hinz&Kunz, Kommunalpolitiker und Chef´s, Schmidt & Schmidtchen im Dutzend. Das war „früher“ einladender, persönlicher, eben wertschätzend-anders. Da braucht sich dann niemand wundern, wenns die Bach runter geht! (Foto anno 2019 in Memoriam an Franz Xaver Bürkle)  

Kirn befindet sich im Wandel ((andere sagen „im freien Fall“)) und wie Besitzer ihr Eigentum in der Kernstadt verkommen lassen, war sichtbar und vielerorts Gesprächsthema. Während Augenoptiker Steffen Franzmann noch die Gaß´ mit dem „Saugerstauber“ fegte, schüttelten viele in der Kernstadt beim Anblick der leeren Bauruinen mit dem Kopf: „Kehren hätte man wenigstens können, die Stadt lädt doch ein!“

In der Nahegasse, da wo einst das Leben pulsierte (Metzgerei Saxler/Spar/Kohl-Brot/Kyburgapotheke/Kirner-Zeitung/Elektro Jakobi/Inhabergeführte 1a Modeläden etc.,usw.) und die Kundenberatung das Maß aller Dinge war, befindet sich jetzt ein 24/7 Automaten-Shop samt Amazon und Temu „Glücks-& Überraschungs“-Päckchen. Und so war doch an alle und alles gedacht 🙂

(Foto oben) Leo und Leni aus Simmertal durften sich ein Schiefer-Herz bei Dieter Weiland zurichten!Promotion-Stände und 60 Händler boten alles Mögliche in Hülle und Fülle. In der Gerbergasse stand der Kartoffelhof Kistner aus Merxheim und bot fünf Sorten Kartoffeln an, Belana, Marabel und Lilly hießen die Renner der tollen Knolle.  

 Ab 12 Uhr öffneten einige wenige Einzelhandels-Geschäfte – die wurden belohnt; – teils standen die Kunden bis auf die Straße. Gegen 14 Uhr war die Stadt voll fröhlicher Menschen und alle Parkplätze belegt. Sehen und gesehen werden, lautete die Devise und auch an das Kulinarische war gedacht: Viele Fördervereine wie etwa die Jugendfeuerwehr Altenburg um Oliver Gerhard füllten ihre Schatulle auf. Das Feuerwehrhaus war für Groß und Klein erste Adresse. Eine Clique um Brigitte Fey aus Kirn-Sulzbach war bei der AWO im Dröscherhaus gefüllte Klöße essen, andere reihten sich in die Warteschlange am Marktplatzgrill ein, während auf der Hahnenbachbrücke die 68 Mitglieder-starke Reservistenkameradschaft ein gutes Bild abgab und die Chefkochs um Frank Schäfer und Michael Henn 160 Liter Erbsensuppe frisch zubereiteten. Bernd Hey.  

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