Meddersheim. Sirenenalarm und dicke Rauchschwaden aus einer Scheune in der Neugasse schreckte am Freitagabend, 15. August um 18 Uhr, die Bürger und Zaungäste in der Weinbaugemeinde auf. Beim Eintreffen der Meddersheimer Wehr und der Einheit aus Kirschroth, die sofort mit Löscharbeiten und einer Riegelstellung begannen und somit ein Übergreifen auf andere Gebäude verhinderten, stand die Scheune in Vollbrand. Fünf Feuerwehrautos samt Drehleiter standen bei der Anfahrt wegen der gesperrten L 232 Meddersheim/Bad Sobernheim an der geschlossenen Bahnschranke in Monzingen.

Im Verlauf des Abends avancierte der Brand zu einem Großeinsatz, weil das Löschwasser knapp war und mit Löschfahrzeugen kompensiert werden musste. Wehren aus Monzingen, Merxheim, Simmertal, Kirn und die in Waldböckelheim in der VG Rüdesheim stationierte Drohnenstaffel und der in Bad Sobernheim stationierte Wechsellader („Abrollbehälter Tank“) mit 10.000 Liter Löschwasser wurden nachalarmiert. Die Sperrung der innerörtlichen Naheweinstraße im Bereich Ortseingang West/ Winzergenossenschaft/ Auf der Setz wegen dem hohen Fahrzeugaufkommen und der Drohnenstaffel mit Wärmebildkamera für das Löschen von Glutnestern sorgte bis lange nach 22 Uhr verkehrsmäßig für einen Super-Gau. „Zudem gestalteten sich die Löscharbeiten aufgrund der verwinkelten Bauform von zwei Seiten sehr schwierig“, sagte VG-Wehrleiter Max Kraushaar, eine Gasflasche habe man aus dem Gebäude geholt.

Der neue Brandinspektor des Kreises Bad Kreuznach und Leiter für den Brand- und Katastrophenschutz, Alexander Roßkopf, sowie das DRK mit Rettungswagen, die VG-Werke Nahe Glan und die Polizei waren vor Ort. Ein Mitarbeiter von Westnetz aus Martinstein stellte den Strom ab, damit die Drehleiter sicher arbeiten konnte. „Muss das bei der Hitze sein, das ist brutal und grauenhaft“, dachte der Meddersheimer Wehrführer Kevin Brächer laut nach. Die Wehrleute waren schweißgebadet, mhrmals mussten die Männer mit Atemschutzgeräten im Lösch-und Rettungskorb der Drehleiter ausgetauscht werden. Insgesamt waren letzten Endes alle froh, dass der Brand glimpflich verlaufen ist. Trotzdem: In der DorfApp „Meddersheimer Gebabbel“ hatten für die komplette Vollsperrung weder Passanten noch Autofahrer nicht das geringste Verständnis, weil teils chaotische Verkehrsszenen herrschten und „gefühlt überall“ gesperrt war. Bernd Hey.
