Becherbach bei Kirn. „Las Vegas strahlt im Rampenlicht, wenn die Fassenachts-Bagaasch die Karten mischt“: Unter diesem 46. Slogan feierte das närrische Auditorium während einer atemberaubenden Sause mit märchenhaften Gestalten im proppenvollen Gemeindehaus bis in die Puppen. Ein Highlight jagte das Nächste. Eine Handbreit nach Mitternacht bei der After-Show-Party verkündete die Conferencieuse Silke I.: „Von hier aus peile mir dann, das Wahllokal in der Brücke an“. Silke Schätzel und Marika Huck erhielten für Texte, Entertainment, Choreografien und Liedauswahl Sonderlob und Blumen, Narhallamarsch und Rakete!

Unter tosendem Applaus war zu Beginn alles dem schnöden Mammon und der funkelnd-glamourösen Casinowelt, Roulettetischen, Glücksspiel, Karten oder einarmigen Banditen und der Akrobatik hörig, Siegfried & Joy, Michael Jackson und Elvis kamen zur Stippvisite. Die Bagaasch machte Rabatz und brannte ein fulminantes Feuerwerk voller Heiterkeit und Frohsinn ab. Beim Schlager-Potpourri des Posaunenchores wie im Finale sang Heilswint Hausmann wahre Becherbacher Hymnen und Ohrwürmer wie „Das geht nie vorbei“, die jedes Kind auswendig kennt und ganz lange nachklangen. „Hier lewwe mir un dat mischd uus froh, in Becherbach un nirgends annerschdwo“ – hieß es im Mitsingtext.

Mitten auf der Großbachbrücke nach Sachsenhausen hat Bachmanns Martin seinen „Bullerjan“ in einem Anhänger beerdigt, weil dem der Schornsteinfeger den Garaus machte. Von solchen Kalamitäten und Dorfgespräch lebt Fasenachtskultur par Exzellent und natürlich tagte der Gemeinderat öffentlich. „Längscht is im Dorf nett alles paletti, auch wenn der TJ Waffeln backt und Glühwein serviert die Betty“. Fehlende Gewerbesteuer wurde beklagt: „Für uus echt dumm, hat Estrich-Stein jetzt in Kire sei Imperium“; – da machten sich die Mannen nach Las Vegas auf, um zu zocken. „Denn bargeldmäßig is e Bank, hierzulande meist recht blank“. Deshalb wurde Becherbach an Donald Trump verhökert. Fehlende „OB´s“ in Otzweiler und Limbach soll der Becherbacher Karl Otto Selzer („Ka-punkt-O“) beerben. Dennis Baus vertrat den Vorsteher großartig, Allrounder Baus erhielt vom Vorsitzenden der Bagaasch und Wehrführer, Andreas Huck, den Pegasus-Orden des Öffentlichen Anzeigers. Elitäre Glücksrad-Gewinne bis hin zum Auto verteilten Alix Wöllstein, Stella Huck und Samira Selzer.

Die Vorträge und Sketche waren topaktuell und allererste Sahne und wurden mit Raketen gefeiert: Alt-OB´s „Kreischers“ Werner seine Buben Manfred Barth als gefräßiger Wolf und Heiko Barth als erotische Kirner Bierflasche waren jeweils 20 Minuten lang aus dem Stehgreif in Mimik und Gestik brillantes Kino und wuchsen über sich hinaus, wie man es selten in TV-Fasnachten sieht. Probenfleiß wurde beim Vorzeige-Gardetanz und Showtänzen der kleinen und mittleren Tanzgruppen sichtbar. Sie waren Eyecatcher und Sahnehäubchen.

Das Damen-Doppelquartett sang gut gelaunt mitreißende Gassenhauer und Kultschlager wie „Banküberfall“ oder „Wahnsinn“. >„Voller Tatendrang, maskulin und nett, tritt jetzt grandios uuf, das Männerballett“, schon die Ansage sorgte für Ui-jui-jui-au-au-au- Gesänge. Regie führten Carolin Müller und Nina Klein. Bernd Hey.

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