WWW.Heylive.de tingelt auf der Suche nach spannenden Kuriositäten über die Dörfer. Heute in MERXHEIM. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass in den Dörfern „früher“, Land&Leute, Lieschen Müller und Otto Normalo gen Himmel blickend ganz andere Probleme als die Hängematten-Wohlstandgesellschaft heute hatten. Ganz andere Sorgen. Ganz andere. Blickt man nur fünf Jahrhunderte zurück, begegnet man heute hochgehängten Phänomen wie Klimawandel und Dürreperioden ebenso wie Starkregen und Hochwasser.  

Heylive.de blickte in Merxheims alte Kladden und vergilbte Blätter. Merxheims Wahrzeichen ist der „Nürnberger Turm“, mit 17 km² ist das Dorf flächenmäßig eine sehr große Gemeinde – und ist von alters her arg gebeutelt: Rückblick: In der bislang ältesten Urkunde aus dem Jahr 1061 schenkte Erzbischof Eberhard von Trier das Gut dem St. Simon-Stift in Trier, „Albert von Merkedesheim“ war Zeuge. In der Bestätigungsurkunde wird der Name Merxheim genannt, 1350 ein Ritter Conrad von Merxheim erwähnt. Im bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg (1503/ 1504) plünderte das Heer des Herzogs von Zweibrücken den Ort – Merxheim ist 1504 ganz ausgebrannt. Die im September 1612 ausbrechende Pest forderte innerhalb von vier Monaten 228 Todesopfer – dann kam der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), Not und Elend. 1778 und 1788 folgten schwere Wolkenbrüche, die viele Häuser zum Einsturz brachten – 1817 ist ein Hungerjahr. Aber die schwerste Katastrophe sollte noch folgen: Am 24. Juli 1870 entfachen spielende Kinder in einer Scheune ein Feuer, wodurch innerhalb von drei Stunden 107 Gebäude – Wohnhäuser, Scheunen und Wirtschaftsgebäude, die ev. Kirche und der alte „Nürnberger Turm“, der über Jahrhunderte Wahrzeichen war – ein Raub der Flammen wurden. Dabei verloren zwei Merxheimer ihr Leben – am gleichen Tag, 24. Juli 1870 wurden 28 Merxheimer Männer in den Krieg gen Frankreich einberufen und waren unterwegs an die Front. Im Zweiten Weltkrieg sind 130 Gefallene und Vermisste zu beklagen.

Zurück ins Hier und Jetzt. Oben Freiwilligentag am 27.9.2025: In diesem Jahr 2025 hat Ortschef und Sozialdemokrat Egon Eckhardt (SPD) nach über zwei Jahrzehnten seinen Job an Andy Baumgartner von der dominanteren FWG weitergeben müssen. Und am VG-Projekt- und Freiwilligentag am 27.9.2025 standen Arbeiten um das alte Rathaus auf der Agenda, 65 Helfer kamen.

Unter den Facharbeitern war Patrick Engel. Im Juni 2011 feierte Merxheim 950 Jahre und sein Vater, der heute 75-jährige Dachdeckermeister Peter Engel, gab 2011 den Evis (Foto oben, 2011: Rolf Kehl, Roger Lewentz und Egon Eckhardt). Theoretisch möglich, dass der neue „OB“ Andy Baumgartner bei der Merxheimer 1.000-Jahrfeier noch dabei ist. Theoretisch – wenn nix außergewöhnliches passiert! Peter von Berg leitete während des Festes 2011 an Pfingsten stündlich eine „Reilchestour“ entlang der alten und neuen Ortsgrenzen. Er erinnerte an Anekdoten und historische Hintergründe, an vier mittelalterliche Mühlen, wo vieles bis ins Jahr 1585 zurückdatiert werden konnte…   2023/2024 wurde das arg  schwächelnde Neubaugebiet „Vor der Burg II“ fertig gestellt – von 33 Bauplätzen sind 8 reserviert und zwei verkauft, die Nachfrage stagniert seit einem Jahr. Und in gut zwei Jahren Bauzeit bis Ende 2025 wird und wurde die OD L232 Hauptstraße/„Naheweinstraße“ komplett neu ausgebaut. Bernd Hey. 

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