Meddersheim. „Die Polizei – dein Freund und Helfer“, dieser Spruch feiert in diesen Tagen 100.Geburtstag. Aus der Historie heraus ist er so umstritten wie eine Binsenweisheit wahr ist, wenn man denn Tipps befolgt und Hilfe annimmt. Jedenfalls erlebten fast 60 A-, B- und C-Junioren zwischen 14 und 18 Jahren und Betreuer im Meddersheimer TuS-Heim zwei kumpelhafte Polizisten ohne erhobenen Zeigefinger, ganz relaxt und ohne Stress.
Die von TuS-Vorstandsmitglied und Fußball-Abteilungsleiter Michael Linn arrangierte Präventionsveranstaltung überwiegend an „Junge Fahrer“ und über „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ von den beiden POK Herberth und Jugendsachbearbeiter Tobias Bill von der Polizeiinspektion Kirn, fiel mit klaren Worten auf fruchtbaren Boden.

(Foto oben: POK Herberth, Michael Linn & POK Bill.) Die persönlich am höchsten gemessene Werte lagen bei 3,6 und 4,5 Promille, plauderten sie aus dem Nähkästchen zeigten erschreckende Pkw-Unfälle aus Hennweiler, von der B 41 Bärenbach und bei Bad Sobernheim unter Alkoholeinfluss.
Grundsätzlich gilt 0,0 Promille innerhalb der Probezeit und unter 21 Jahre. Was passiert bei wie viel Promille? Straftat oder Ordnungswidrigkeit? Welche Konsequenzen drohen? Die Appelle waren eindringlich: „Lasst euren Kumpel nicht alleine – er kann an seinem eigenen Erbrochenen ersticken“. Bekanntlich macht die Menge das Gift, Alkohol ist ein schädliches Nervengift und Alkoholismus seit 1976 eine anerkannte Krankheit. Übermäßiger Alkoholkonsum ist einer der Risikofaktoren für zahlreiche Erkrankungen (Leber-Herz-Kreislauf) und für Unfälle. Fakt ist, dass es in D jährlich weit über 45.000 Alkoholtote gibt – eine Kleinstadt wie Bad Kreuznach ausgelöscht wird.
E-Zigaretten, so genannte und verlockende VAPES mit süßen Aromen, stylisch designt, und von taffen „Junkie´s“, Yuppies und Influencern (Multiplikatoren) in den Social Medias hochgelobt sind so beliebt-cool wie gefährlich sind. Die ganze Palette entwickelt als Einstiegsdroge Suchtpotential und ist für Minderjährige grundsätzlich nicht erlaubt. Das hierzulande verbotene „Snus“ ist ein Aufputschmittel mit hohem Nikotingehalt. Und trotz Legalisierung von Cannabis: 25 Gramm darf man mitführen, 50 Gramm besitzen, alles was darüber hinaus gehe, sei weiterhin strafbar.

Auch an Nahe & Glan sei die Dunkelziffer, was Drogen, Extasy, synthetisch hergestellte Stimulanzien wie Amphetamine oder Kokain angehe, „superhoch, weil Frankfurt nicht weit ist“, sagten die Beamten – im Jahr 2024 gab es in Deutschland mit 2.227 so viele Drogentote wie noch nie. Tendenz stark steigend. 2022 waren es noch 237 weniger, 2021 wurden 1826 registriert und auch hier liegt die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Deshalb klare Ansage: „Wer Kokain, Cannabis und jede Art von Amphetamine konsumiert, hat im Straßenverkehr absolut nichts zu suchen“, die Führerscheinstelle gehe rigoros vor und kenne kein Pardon, warnten die POK in Meddersheim. Bernd Hey.