Ja, der Mindestlohn -12,82€- steckt in der Bredouille und sorgt für Schlagzeilen. Je nachdem ob ich ihn bezahlen müsste oder ob ich ihn bekäme, fiele mein Kommentar konträr aus. Je nach Standpunkt anders, ganz anders! Es ist interessant und deshalb gebe ich weidlich meinen Senf dazu. Warum sind Gesetzgeber, Gewerkschaften und „Mindestlohnkommission“ so dreist, ständig die Kohle anzuheben um EU-Richtlinien zu erfüllen? Warum mischt sich „per Order di Mufti“ der Staat ein und wer ist der Staat eigentlich?

Um die Antwort kurz zu machen: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ ist in Geiz ist geil-Zeiten unter die Räder gekommen, out. „Arm trotz Arbeit“ ist ein starker Slogan der Befürworter, die Neiddebatte „Reiche werden immer reicher, Arme immer ärmer“ auch. Lobbyismus und grottenschlechte weltfremde Politik ohne Sachverstand auf Zuruf sind weitere Gründe von Verwerfungen. Die Regularien der freien Marktwirtschaft nach Angebot und Nachfrage werden in Zeiten von Fachkräftemangel ad absurdum geführt. Überhöhte Ambitionen bei Betriebsübergaben, Bürokratie und unrealistische Pflichtabgaben für Innung, HWK, BG etc.  befeuern Insolvenzen; – weil viele das schuften, ranklotzen, ackern und Selbst-ständig-sein ((=heißt: Selbst-ständig-arbeiten)) satt haben und Leid sind, kommt der Mindestlohn als Reizthema „on top“ hinzu. Weil das so ist, denkt „der Staat“, er müsse gesetzlich gegen Ausbeutung eingreifen…

Als der Schreiberling vor 25 Jahren noch ein Fleischer-Fachgeschäft mit eigener Schlachtung, Verkaufsauto und Imbissständen auf Kerwe und Festen betrieb, zahlte ich um besser rechnen zu können, dem Personal 10 D-Mark/Stunde. Andere zahlten damals schon weniger, viel weniger… Deshalb heute die Diskrepanz!? Und: Damals, 1997-1999, kostete ein Kilogramm Ia Fleischwurst im Laden im Angebot 7,90 D-Mark. Obacht: Fleischwurst 1a- keine Fleischwurst zweiter Güte >„fein zerkleinert“!!! 2004: 4.98 EURO, heute, 2025, kostet in den allermeisten Geschäften Fleischwurst der Spitzenqualität 14.- bis 18,98 EURO.

Nach Adam Riese und der Währungsumstellung müsste der Mindestlohn am Fleischwurstbeispiel längst 20.- € betragen. Kein Witz, kein Rechenfehler. Aktuell kostet die Auto-Werkstatt-Stunde bis 88.- Euro, eine Stunde Mindestlohn mit viel Geschrei 12,82 €. Das argumentative Für&Wider würde Bände füllen. Warum und für wen Mindestlohn? Für Erntehelfer, Saisonarbeiter, Fußvolk, Zeitungsleute, es sind Knochenjobs für Malocher, wenn sie „just in Time“ bei jedem Wetter gebraucht werden, um Bückware aufzulesen. Leute die den Dreck-weg machen, putzen, feiertags arbeiten oder hinterm Imbissstand in der Nacht stehen…..

Vor fünf Jahren rechnete der Becherbacher Dorfladen beispielhaft vor, dass Mindestlohn und Energieerhöhung bei etwa 200.000 € Jahresumsatz über 6.000 Euro im Jahr gestiegen sind und ein ordentlich-kostendeckender Betrieb unmöglich möglich sei. Also hat die Ortsgemeinde Becherbach (so wie Hochstetten-Dhaun schon vor 20 Jahren) den Fehlbetrag ausgeglichen. Womit weitere Fragen beantwortet sind; – während Tanke, Strom, Lohn und Steuern nur eine Richtung kennen, (Steuer-) Betrüger mehr werden und Moral, Anstand und Sitte auf der Strecke bleiben.

Die Materie ist so leidig wie paradox, wie so vieles seit Millennium im Staate D: Lieschen und Otto Normalo schimpfen auf die Hitze wie Rohrspatzen und fahren dann in den Süden urlauben, wo es noch heißer ist… Und warum stehen in allen Orten Dutzende Tempo30 Schilder? Eine Farce! Und warum sollen Schwerter zu Pflugscharen werden, wenn niemand die Ernte, Obst, und Gemüse einsammelt und Patronen & Raketen gebraucht werden? Verkehrte Welt. Mindestlohn 12,82 €? Geschenkt. Randnotiz unter ferner liefen, nicht der Rede wert, die Welt wird nicht untergehen…

Cookie Consent mit Real Cookie Banner