Bad Sobernheim. Die Reihen der Fraktionen waren im Kerzenschein bei der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderates Nahe Glan dicht geschlossen; – sehr harmonisch wurden in einer Stunde und sieben Minuten bei einem Dutzend Zuhörer ebenso viele Punkte abgehakt. Die Zukunft der Volkshochschule und eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Kirn und der VG Kirner Land wurde vertagt und soll 2024 erneut im Hauptausschuss beraten werden.

Die gelernte Geologin Dr. Anja Reinermann-Matatko stellte den bereits im Schulträgerausschuss vorberatende Schulentwicklungsplan für die VG Nahe Glan mit seinen fünf Grundschulen (GS) dem VG-Rat vor. Hintergrund: Der Schulträger ist nach dem Schulgesetz verpflichtet, Prognosen von Schüler- und Klassenzahlen sowie Aussagen zur Auskömmlichkeit der vorhandenen Räume unter Berücksichtigung der demographischen Analyse mit Bevölkerungsvorausberechnungen inklusive Wanderungsbewegungen  (Zuzug, Geburtenrate, Neubaugebiete) zu stellen, denn: Nach dem Ganztagsförderungsgesetz sollen alle Grundschüler an fünf Werktagen, auch freitags und in der Ferienzeit, eine Acht-Stunden Betreuung ab August 2026 bekommen. Bis dahin muss die VG Nahe Glan so aufgestellt sein, diesem Anspruch gerecht werden zu werden. Erst jetzt gab es die Förderrichtlinien und Rahmenbedingungen, erläuterte VG-Bürgermeister Uwe Engelmann, will heißen: die VG erhält 724.000 Euro für organisatorische und bauliche Maßnahmen. Bis Mitte 2024 muss der zu 100 Prozent geförderte und bis Ende 2027 geltende Maßnahmenkatalog vorliegen.

Aktuell stellt sich das Diagramm in den fünf Standorten so dar, dass die Grundschülerzahl in Bad Sobernheim leicht rückläufig, in Meisenheim um 20 Prozent nach oben, in Monzingen, Odernheim und Staudernheim seitwärts tendiert. Der Grundschulbezirk Meisenheim vermeldet viele Zuzüge und 24 Wohneinheiten aus 20 Rehborner Bauplätzen. In Staudernheim sind 59 Wohneinheiten, in Odernheim 18 und in der Grundschule Monzingen mit 52 örtlichen Wohneinheiten, dazu 40 aus Merxheim und 47 aus Meddersheim insgesamt bei 139 Wohneinheiten (93 Bauplätze) eingepreist. „Die Situation erschreckt mich, wir bauen jahrelang in Monzingen und dann fehlt Platz. Kalkuliert man Flüchtlinge oder Zuzüge nicht ein?“ hinterfragte Hans-Jörg Lenhoff (SPD). Während in Bad Sobernheim und in Meisenheim kein akuter räumlicher Handlungsbedarf besteht, ist an der Grundschule Monzingen eine Verbesserung der Situation beim Mittagessen geplant. Die Gründung eines Schulverbunds zwischen den GS Odernheim und Staudernheim wird von Seiten des Ministeriums nicht favorisiert, gleichwohl wurde im Rahmen der Erstellung des Schulentwicklungsplanes mit in Betracht gezogen, dass der Schulkindergarten von Odernheim nach Staudernheim zieht und in Staudernheim (gemeinsam mit der dortigen Kita) eine Mensa etabliert werden könnte. Konstruktive Gespräche diesbezüglich werden im neuen Jahr fortgesetzt, wie Achim Schick (CDU, Odernheim) bestätigte.  

 Vorsorglich wurde im ergänzenden Verfahren „Teilflächennutzungsplan Windenergie der ehemaligen VG Bad Sobernheim“ erneut abgestimmt um vorsorglich einen Verfahrensfehler vom 11. Oktober 2023 zu heilen. Dafür mussten die Ortsbürgermeister Egon Eckhardt (Merxheim), Klaus Stein (Monzingen) und Achim Schick (Odernheim) den Ratssaal verlassen. 21 Ratsleute stimmten mit Ja, zwei enthielten sich und vier votierten dagegen. Bislang haben 23 von insgesamt 34 Ortsgemeinden mit einem prozentualen Einwohneranteil von 84,37 Prozent zugestimmt – der sachliche Teilflächennutzungsplan gilt als erteilt.

Zu den Fotos Die Schulpädagogik sorgt für Kopfzerbrechen und ist im Wandel, der Schulentwicklungsplan wurde im VG-Rat vorgestellt und muss bis Mitte des Jahres mit Inhalten und Maßnahmen bis 2027 gefüllt werden.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner