Meddersheim. Dem formlosen Antrag des Winzermeisters aus der Sobernheimer Straße1 auf Beibehaltung der Einbahnstraßenregelung, so wie sie vor Ostern 2025 zehn Arbeitstage lang wegen Sperrung der L232 nach Bad Sobernheim nötig war, lehnte das Gemeindeparlament nach einer „Meinungsfindung“ ohne Gegenstimme ab. Im Vorfeld fand während einem „geheimen“ Behördentermin mit einem Fünfachser der Fa. Jung aus Sien eine Fahrzeugschau statt. www.heylive.de berichtete, Foto oben. Übrigens: Weitere Vollsperrungen und Ampelregelung bleiben bis Juli.

 Der Antragsteller als Anlieger der Sobernheimer Straße1 und Hintergasse 6 begründete sein Begehren mit einem „ruhigen Verkehrsfluss ohne ständigen Ausweich-, Durchzwäng- und Schrammbordverkehr. Der Begegnungsverkehr mit Bussen, LKW und größeren PKW, landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Arbeitsmaschinen“ produziere regelmäßig Ausweichverkehre mit längeren Wartezeiten und erhöhter Umweltbelastungen mit Abgas- und Feinstaubwolken. Zudem seien sein Haussockel in der Sobernheimer Straße1 in den „letzten 10 Jahren sechs Mal touchiert und 4mal Fahrerflucht begangen worden“, in der Hintergasse6 stehen zwei Mal angeschrammt und 1mal Fahrerflucht zu Buche: „Lange Jahre massive Beeinträchtigungen unserer Hausgrundstücke“, listete der Antragsteller viele Argumente bis hin zu weiterführenden Verkehrsregelungen (Sperrung der Hohlgasse für den Durchgangsverkehr, etc.) auf.

Foto oben: Aus der Einbahnstraße kommend in eine gesperrte Straße: 30 Verstöße in 30 Minuten wurden fotografiert! Ortsbürgermeister Bernd Schumacher wollte den Bauausschuss beauftragen. Der Gemeinderat könne „nur“ eine Empfehlung aussprechen  – nach einer ersten äußerst sachlichen „Meinungsfindung“ plädierte das Gremium ohne Gegenstimme (drei Enthaltungen) gegen eine geänderte Verkehrsführung jedweder Art. Hauptbegründung: Das ganze Innendorf sei ein Engpass! Der Ortschef informierte, warum in der Meisenheimer Straße Tempo 30 nicht möglich sei. Bushaltestellen sollten zur Sicherheit der Kinder verlegt werden, für einen Zebrastreifen an der Traube (einst Langendorf/Bäckerei Christmann) müssten 400 Autos und 50 Personen /pro Std. die Straße passieren/queren, zudem müsste der Übergang beleuchtet sein. Eine Alternative wären aufgemalte Piktogramme.

Angeordnete Geschwindigkeitskontrollen liefen permanent ins Leere, wenn sie in den Sozialen Medien und/oder in der Dorf-App Meddersheimer Gebabbel angekündigt werden, mit der Folge, dass sich die Raser diebisch-lachend am Riemen reißen und alles paletti scheint… So berichtete eine Anwohnerin im Kurvenbereich, Naheweinstraße 38, (Foto oben) Bereich Ampel/Engpass Ev.Gemeindehaus) wo die Bordsteine Zeugnis darüber geben, dass die Straße nicht ausreiche und die Bewohner nach eigenen Angaben „erst durchs Fenster gucken müssen, ob man die Haustür öffnen kann“… .

 Ratsmann Andreas Hahn holte bei den Anwohnern per Strichliste persönlich ihre Meinung ein „die Hohlgasse stimmt komplett dagegen, die überwältigende Mehrheit auch, nur wenigen war es egal“, sagte er. Die Osterferien ohne Schulbusse können nicht als Messlatte herhalten, außerdem sei der Verkehr da und würde zu anderen Engstellen verleitet werden. Wenn der Verkehr aus Richtung Meisenheim/Kirschroth in Fahrtrichtung Kirn eine (Einbahn-)Schleife durchs Dorf drehe, sei niemand geholfen. Weitere Anwohner in der Sobernheimer Straße haben bei der Einbahnregelung „schneller rasende Autos registriert, weil die keinen Gegenverkehr zu befürchten hätten“. Das war ein gewichtiges Argument; – Hofein- und Ausfahrten werden um ein Vielfaches gefährlicher.

Foto oben: Das ganze Innendorf ist ein Engpass und wenn Gullydeckel sich im Ort wie in der Hintergasse 10 Zentimeter abgesenkt haben, ist es kein Wunder, das es scheppert & knallt…

Foto unten: Mehrfach waren in den 1990-er Jahren und später unter OB Tilo Krauß & Werner Buch (Foto) Ortstermine anberaumt, um an der WZG ein Kreisel samt Ortsumgehung nördlich zur Nahe hin bis zum heutigen Klastein für eine Verkehrsberuhigung zu sorgen. Friedbert Lohner vom LBM war bereit!

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