Pfingstsamstag 2025 waren meine Frau und ich auf dem Dorfflohmarkt in Merxheim, in Bad Sobernheim einkaufen und auf dem Marktplatz ein Eis essen. „Familienausflug“ sozusagen, als sich die frisch gegründete Ehrenamtsgruppe „I kehr for you“ formierte.

Seitens der Stadt Bad Sobernheim trudelte nach fünf Tagen am 12. Juni 2025 >>„Für sofortige Veröffentlichung“<< eine Pressemitteilung ein, dessen Gruppenbild am Marktplatzbrunnen vor dem Rathaus mit zehn Erwachsenen, drei Kindern und einem Hund, blauen Müllsäcken, Handschuhen und Greifzangen flugs zur Veröffentlichung nicht freigegeben wurde. Warum? Nix: Tue Gutes und rede darüber? Im Text ist von den „I kehr for you -Helden des 7. Juni, deren Engagement und Tatkraft beispielhaft sind“ die Rede, denen als „leuchtendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement“ gedankt wird. Auf dem Marktplatz waren zu jener Zeit neben Werner Weingarth auch Bernd Ramlow und Kurgäste, eine nette Sparkassenmitarbeiterin, ein früherer AZ-Redakteur, ein Dutzend Eisdielen-Gäste und zwei Stadträte. Auf der Rathaustreppe hatte sich ein hagerer und zugekiffter Mittfünfziger mit bloßem Oberkörper eingerichtet und zog in Trance lautstark seine eigene Show ab. Der liebe Gott hat halt eben einen großen Garten. Auf meine Frage nach seinem Kehrbesen antworteten Passanten: „Heute am Pfingstsamstag? Wo sind die Bürger und Vereine, wo ist die Landrätin, wo der Stadtbürgermeister, geht denen eine saubere Stadt am Allerwertesten vorbei? Wer hat heute den Hut auf?“. Gut die Bad Sobernheimer Landrätin hält sich bedeckt und der Stadtbürgermeister war über Pfingsten auf Jumelage in Frankreich, anders als bei der Stadtratswahl war niemand da, der den Chef-Hut aufhatte und die Richtung vorgab…  

Im Nachhinein geziemt es sich nicht, in „die Suppe zu spucken“, www.heylive.de hat Bashing nach 20 Jahren nicht nötig. Aber kritisch hinterfragen darf man das Veto von Stadträten, Einwohnern und von Mitbürgern, die (vorsätzlich?) mit Abwesenheit glänzten, allemal. Zumal die Kehr-Delegation Zigaretten-Kippen aufsammelte, aber Eimerweise zwischen dem Rathaus, Matthiaskirche und Rewe alles, inklusive Tretminen, alles liegen ließ – was für eine Kurstadt eine Tristesse sondergleichen ist. Da fällt mir eine Binsenweisheit ein: „Neue Besen kehren gut, aber die alten wissen, wo der Dreck liegt!“ Motivation und guter Wille hin oder her, wo waren die Alten, die Stadtratsleute – anscheinend ist der Stadtchef als Koordinator und Vorbild auf breiter Front überfordert. Und was man überall und nicht nur hinter vorgehaltener Hand auf Amtsfluren so hört, sei er „kein Leadership und sein Geld nicht wert“. Bernd Hey.

Fotoausbeute –unten. I kehr for you: Foto kam von Jennifer Schuck/Stadtmarketing/Bad-Sob.

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