Bad Sobernheim. Informationen über die Zukunftsentwicklung der neu zu gründenden Hunsrück-Nahe Tourismus GmbH und die Wahl eines Trägervereins am 31. Oktober, Sachstandsberichte über die neue Image-Broschüre Sonnenseite 2.0, die Draisinen Saison und die Barfußpfadsaison sowie das Ausscheiden von Ralf Schneberger zum Jahresende waren abendfüllende Themen des Tourismus- und Kulturausschusses am Eingang zum Barfußpfad trotz heftiger Sturmböen.
Schneberger wird 62 und arbeitet seit 1980 als fachliche „Eminenz“ und Kümmerer „beim Amt“, er ist quasi bei der Tourist-Information Nahe Glan Chef von neun Mitarbeitenden. Der Lauschieder erinnerte an 2003, als auf dem Barfußpfad über 132.000 Besucher gezählt wurden, wo von „Massentourismus die Rede und keine Grasnarbe mehr erkennbar war“.

Sachbearbeiterin Pia Ottenbreit nannte auf 5 Din-A-4-Seiten schonungslos Zahlen, Fakten und „Baustellen“ und bis zum Stichtag am 10. September 71.000 Besucher (Vorjahresniveau) auf dem Barfußpfad. Bei der Eröffnung am 1.Mai 2025 wurden 1.500 Menschen gezählt und mit den Brüdern Zoran und Rado Perovic die neuen Pächter bis 2027 vorgestellt. Sie seien bemüht, doch sei viel Luft nach oben. Beispielsweise werde der Barfußpfad stiefmütterlich beworben, trotz Bitten fehle eine Online-Webseite für das Angebot an der Nahe-Bar, was mangels Transparenz für Unmut der Gäste bei ihren Planungen und Nachfragen bei der KTI sorge, Kartenzahlung sei nicht möglich: „Sumasumarum gibt es nach Saisonende einiges zu besprechen“, zählte Pia Ottenbreit eine lange Liste auf.
In Schließfächer und eine Erweiterung und Sanierung der Toilettenanlage müsse investiert werden; – bei bis zu 2.000 Gästen an manchen Tagen seien lange Wartezeiten unzumutbar. Es gab keine Preiserhöhung, keine Unfälle, aber das Tagesgeschäft über die Buchungssysteme, illegale Zutritte, häufiger Stress weil Hunde keinen Zutritt haben, sei für alle Mitarbeitenden, die WiföG als Betreiber und den Bauhof sehr intensiv, konstatierte Pia Ottenbreit. „Ganze Lehmberge werden aus dem Becken entwendet und aufgetürmt, die Handläufe beschmiert“. Ergo gibt es viel zu tun, nach der Barfußsaison ist vor der Barfußsaison.

Weitere Themen: Monzingens OB Klaus Stein und Felix Kehl aus Weiler beantragten aufgrund hoher Nachfrage einen Radweg zwischen Monzingen und Weiler entlang der B41 oder eine Gewanne höher; – die Chancen stehen gut, weil im Kreishaus noch in diesem Jahr kreisweit über ein Radwegekonzept entschieden wird. Einen ausführlichen Rapport über die Nahe-Glan Draisine mit 30 Fahrraddraisinen für 2-bis 4 Personen zollte Sabine Stein: Keine Unfälle und eine Steigerung der Tourenzahlen von 907 auf 1087 (Stand: 14.9.2025). Sie erläuterte die Probleme mit dem in die Jahre gekommenen Toilettenwaggon in Meisenheim. Geplant ist die Sanierung der Brücke in Odernheim, wo eine Reiterin mit Pferd verunfallte. Künftig will die Ortsgemeinde Staudernheim für alle „Nichtdraisinenfahrer“ eine Parkgebühr erheben. Eine mehrsprachige Lauschtour-App über Sehenswürdigkeiten, Land und Leute ist dank der Leader-Förderung und der Bürkle-Stiftung für 2026 am Glan in der Mache. Bernd Hey.