Lauschied. Großer Paukenschlag im Gemeinderat in Lauschied: Wie schon am 13. November in Raumbach stimmte auch Lauschied gegen die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen (WEA) im Außenbereich auf landwirtschaftlichen Flächen auf seiner Gemarkung. Ortschef Wilhelm Marx äußerte erhebliche Bedenken, er fühlt sich in punkto Lärmpegel getäuscht und hinter die Fichten geführt; – die Erste Beigeordnete Sylvia Marx sieht das Vertrauensverhältnis zwischen der Mainzer Firma Wiwi-Consult als Projektierer und dem Gemeinderat gestört und fühlt sich hintergangen: „Möglicherweise werden Grenzwerte eingehalten, ja, aber wenn die Lärmbelastung dauerhaft so hoch ist, dann verlieren wir an Lebensqualität“, wetterte sie. Man werde vor vollendete Tatsachen gestellt. Anders als in Nachbardörfern fehle jedwede Kommunikation: „Warum informiert man uns nicht, warum wird das Beschleunigungsgesetz vorgeschoben? Warum werden wir übergangen?“, echauffierte sich Willi Marx. Die Einspruchsfrist gegen Gutachten laufe Ende November ab. Lauschied will ihr Veto mit schädlichen Umwelteinflüssen nach § 35 Baugesetzbuch bis hin zum Grundgesetz, wo in Artikel 2 der Passus auf körperliche Unversehrtheit niedergeschrieben steht, begründen, wohlwissend, dass die Ablehnung im weiteren Einvernehmen durch eine höhere Instanz ersetzt werde und das Veto Makulatur sei. So einfach könne das „Nein“ nicht ad Acta gelegt und übergangen werden, meinte Experte und Ratsmann Antonius Nikodemus und forderte Nachbesserungen – WEA sind in Rheinland Pfalz privilegierte Bauvorhaben.  

 Die Meisenheimer- und die Flurstraße seien am stärksten betroffen, der Ortschef habe sich persönlich im Abstand von 1.000 Meter akustisch ein Bild verschafft, diese Entfernung zu Wohnbebauungen sei für die Anwohner und Bevölkerung an einem lauen Sommerabend sehr belastend, sagte Marx. Der Schall bei Volllast sei auch in Desloch und Bärweiler mehr als „grenzwertig“, berichteten Anwesende ihre Empfindungen.   

„Das Miteinander suchen“ vermisste der anwesende Raumbacher Ortsbeigeordnete Jürgen Soffel bei WiWi-Consult: Der „alte“ Gemeinderat habe den landesweit einmaligen Vorzeige-Solidarpakt für den Windpark Lauschied-Abtweiler-Raumbach mit sieben WEA mitgetragen, aber: In Raumbach war neben Lärm und Optik die Ablehnung vielfacher Natur, informierte Soffel.   

Auf der Suche nach einer externen Ausgleichfläche für das Neubaugebiet „Am Abtweiler Pfad“ schlug Willi Marx dem Gremium eine Fläche „Am Königsbrünnchen“ vor. Beim neuen Förderprogramm „Dorfbudget“ erhält Lauschied 1.500 Euro, der Rat debattierte lange: Rund ums Gemeindezentrum und den Parkplatz müsse die Beleuchtung verbessert und für die Schausteller zwingend ein Starkstromanschluss verlegt werden. Mittwochs ab 15 Uhr ist das Dorf-Cafe geöffnet, eine neue Industrie-Geschirrspülmachine werde benötigt. In Absprache mit dem Landesbetrieb Mobilität wurden die Standorte für die Begrüßungsschilder in der Abtweiler- und Deslocher Straße festgelegt. Bernd Hey.   

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