PopUp-Bar am Bündelchestag // 27.12. // Vereinsheim TuS Meddersheim

Am Bündelchstag hieß es für die Initiative für Freizeit und Musikkultur (IFM) und den Machern von „Salon Libertatia“ quasi „Back to the Roots“, zurück zu den Wurzeln. Im Clubheim des TuS Meddersheim fand 2015 das erste Event der IFM mit Live-Band und extravaganter Cartoon- und Plagiats-Ausstellung statt, 2017 wurde das „Auf Anfang“ Festival gegründet.

Zwischenzeitlich zählt der 2016 gegründete Verein um Vorsitzenden Norman Schäfer über 50 Mitglieder. Acht Jahre nach der ersten Session kam die IFM erneut auf den Nahewiesen zusammen und verwandelte die Location ab 16 Uhr zu einer temporären da funk Popup-Bar mit einem exquisiten kulturellen Angebot fürs ganze Naheland und den Hunsrück: „Es sollte von unserer Seite eine kleine Aktion ohne großen Aufwand werden. Uns ging es darum, überhaupt ein musikkulturelles Angebot zu schaffen, das es so leider immer seltener in der Nahe-Region gibt“, gerade der Bündelchestag sei dazu prädestiniert und für IFM ein Tag der Begegnung mit speziellem Potenzial, informierte das IFM-Team. Während die zahlreichen Helfer beim Einrichten des Clubheims waren, pilgerten hunderte Bündelschestags-Wanderer mit Musik und Bollerwägelchen, auf dem teils neben Hochprozentigen acht Kasten Stubbi gebunkert waren, über den Radweg parallel zur L 232 oder über die Wingertswege nördlich der B 41. Die sozialen Medien waren voller Hinterlassenschaften mit Glas und Müll. In der Dorf-App „Meddersheimer Gebabbel“ waren Videos zu sehen, wo Halbstarke auf das Dach des Meddersheimer Gemeindesaals bis zur Sirene in der First kletterten. „Genau das ist unsere Klientel, wir wollen allen Bürgern ein zeitgenössisches Musik-, Kunst- und Kulturangebot bis hin zu Performances, Filmen oder bildender Plakatkunst mit gesellschaftsrelevanten Themen bieten, die uns alle beschäftigen“, echauffierte sich Norman Schäfer.   

Direkt zu Beginn wurde das 50-minütige Doku-Pop-Epos rund um den in Mainz aufgewachsenen Künstler David Julian Kirchner unter der Überschrift „Herr Trümmer. Evakuiert das Ich-Gebäude“ auf die Leinwand im TuS Schankraum geworfen. Der zum zweiten Mal exklusiv gezeigte Film thematisiert das Spannungsfeld zwischen Musik und Kunst, Pop, Arbeit und Gesellschaft und feierte beim Droste Festival auf der Burg Hülshoff nahe Münster, dem Geburtsort der großen deutschen Poetin Annette von Droste-Hülshoff, bei seiner Uraufführung eine beachtliche Premiere. Der 41-jährige David Julian Kirchner, Sohn eines namhaften Komponisten, ist Künstler, Liedermacher und extrovertierter Allrounder und zeigte in seinem epischen Dokumentarfilm alle Facetten auf, wie schwierig heute Kunst ist und zur brotlosen Kunst wird. Wenn man nicht, wie Kirchner, ein eigenes Modelabel kreiert, eine eigene Band samt Gewerkschaft (IG Pop), eine Parfümkollektion entwirft ober Monopolist und CEO-Manager wird, um die eigene Kunst zu fördern. Dazu zählt selbst ein Thekenchor in Mannheim.   

Für den gebürtigen Auener und ebenfalls 41-jährigen Norman Schäfer war es quasi ein „Heimspiel“; – ihn kennt man als ehemaligen Fußballer in der SG Meddersheim-Monzingen. Von Berufswegen zog es den zweifachen Familienvater nach Mannheim, wo er beim Reis-Engelhorn-Museumverbund als kommunaler Eigenbetrieb der Stadt an Rhein und Neckar stellvertretender Marketingleiter ist. „Mehr geht immer. Wir waren bei unserem kleinen temporären Event in der Weinbaugemeinde mit guter Musik und über 75 Gästen sehr zufrieden“, resümierte er am Ende des Tages, denn die IFM legte bis lange nach Mitternacht musikalische Perlen, Oldies und Welthits von den 1950-ern bis heute auf.

Zum Foto: Beim Bündelchestag im Meddersheimer TuS-Clubheim herrschte tolle Stimmung: Das weit über Kreisgrenzen hinaus bekannte und sehr intensive Leuchtturm-Festival „Auf Anfang“ in Auen oder „Salon Libertatia“ von der IFM erfordert personelle Unterstützung: Helfer und Vereinsmitglieder seien herzlich willkommen und können sich gerne per Email an info@initiative-fm.de melden, warb Initiator Norman Schäfer (links vorn). Foto: -hey-  

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