Becherbach bei Kirn. Noch einmal ließen die Besucher in den außerordentlich gut gefüllten Kirchenbänken ihre heimeligen Gedanken über die zu Ende gehende Advents- und Weihnachtszeit am brennenden Tannenbaum und im Kerzenlicht schweifen: „Es ist zu ruhig hier“, animierte Pfarrersfrau Mechthild Mayer die Konzertbesucher zum Kanon „Unser Heiland ist geborn, nun sind wir nicht mehr verlorn“; – schließlich war das Konzert als ein kirchenmusikalischer Spaziergang von der Adventszeit bis hin zu Epiphanias unter dem Motto „Der Morgenstern ist aufgegangen –Musik zum Hören und Mitsingen“ tituliert.

Wie ein roter Faden zog sich jener hell-leuchtende Morgenstern durch das Konzert mit dem Chor der evangelischen Kirchengemeinde Becherbach und zwei Flötenkreis-Ensembles unter der Leitung von Kirchenmusikerin und Organistin Mechthild Mayer, der Pfarrerin Kirsten Arnswald als Dirigentin hilfreich zur Seite assistierte. „Macht hoch die Tür“, „Wie soll ich dich empfangen“ oder mehrstimmig „Christ ist geboren, freue sich wer kann“ kamen zu Gehör. Ebenso wurde die „Dezembernacht“ von Marie Luise Kaschnitz“ als heitere Hommage über die heiligen drei Könige rezitiert, die mit Mercedes, Bentley und Isetta bei den Feldhütern und Schafe-hütenden Hirten und dem neugeborenen Jesuskind vorfuhren…

Ein wunderschön-harmonisches Tenorsolo im Lied „Morgenstern der finstern Nacht“ in der Bearbeitung von Heinz-Walter Schmitz, Jahrgang 1944, sangen Mechthild Mayer, Siegbert Borger, Heilswint Hausmann, Elke Jakoby und Carola Schick. Dann machte sich ein Blockföten-Ensemble instrumental mit dem schlesischen Chorwerk „Transeamus usque Bethlehem“ auf den Weg dorthin, wo Chor und Flötenensemble unter Leitung von Kirsten Arnswald feierlich die Geburt Jesu verkündeten und Mechthild Mayer an dem Orgelinstrumentarium der Gebrüder Stumm aus dem Jahre 1786, die 1974 restauriert wurde, feierlich die Szenerie umrahmte.  

Ein weiteres besinnlich-stimmungsvolles Highlight war die „Sinfonia a la Siciliana“ für Blockföten-Sextett von Georg Friedrich Händel und das gemeinsam gesungene „Fröhlich soll mein Herze springen“, bevor die Strophen 1, 4 und 7 des Gemeindeliedes „Wie schön leuchtet der Morgenstern…voll Gnad und Wahrheit vor dem Herrn“ aus dem Jahre 1597 gemeinsam gesungen wurden. „Ich erhoffe und wünsche allen, dass der Stern Euch das ganze Jahr über leuchtet“, erbat Mechthild Mayer namens aller Akteure. Mit Corona sei sehr viel Kultur und Gesang abhanden gekommen, bedauerte sie den Zeitgeist, denn wir könnten aus einem reichen Fundus herrlicher Weihnachtslieder schöpfen. Der Eintritt war frei, die Kollekte kommt der Kirchenmusik zugute. Besucher kamen aus zahlreichen Nahe-Glan Gemeinden bis Weiler und Meddersheim. „Danke für dieses wundervolle Konzert“ äußerten wie Regina Reidenbach oder Presbyterin Marina Neu aus Otzweiler viele Anwesende gegenüber den fast 40 mitwirkenden Akteuren.

Zu den Fotos: „Der Stern ging auf um Mitternacht“ und „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ waren im liturgischen Kirchenjahr-Kalendarium zur beginnenden Epiphaniaszeit Reminiszenzen an die Advents- und Weihnachtszeit in der Becherbacher Kirche. Fotos: Bernd Hey.

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