Bad Sobernheim. Abendfüllend ist die Jahres-Dienstbesprechung der 110 Kameraden der felkestädtischen Freiwilligen Feuerwehr: „Es war kein normales Jahr. Wir sind eine toll eingespielte und motivierte Truppe. Die Bevölkerung zählt zu Recht auf uns; – leider kam für fünf Menschen jede Hilfe zu spät“, so verkündete es in seinem 45-minütigen Jahresrückblick Chronist Michael Ernst vor vollbesetzten Reihen im Feuerwehrgerätehaus am Johannisplatz.
Im Beisein des designierten VG-Wehrleiters Max Kraushaar dankte Wehrführer Volker Müller allen aktiven Feuerwehrleuten und insbesondere den Lebenspartnern, allen Funktionsträgern von den Jugendwarten bis zum Küchenteam und der Führungsstaffel, dem starken Förderverein für die finanzielle Unterstützung, der Rettungshundestaffel RHOT 3, dem Kreis Bad Kreuznach und dessen Wehrleitung, der Verbandsgemeinde Nahe Glan und dem anwesenden Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg sowie der Presse für die stets faire Berichterstattung. Ebenso einer ganz starken, 24-köpfigen städtischen Jugendfeuerwehr. Deren Bericht trug Christian Zauner vor. Am Ewald-Weiher konnte der Nachwuchs durch Sauerstoffzufuhr mit dem dortigen Angelverein den Fischbestand retten.
2023 feierte bekanntlich monatelang die Jugendfeuerwehr 75-Jähriges und die Freiwillige Feuerwehr ihren 150. Geburtstag. Für den Ehrenzug mit 28 Personen ließ Gerd Kühner das vergangene Jahr Revue passieren. Die Polymer-Löschgruppe besteht zurzeit aus 12 Personen.
151 Einsätze stehen zu Buche: Der Wehrführer erinnerte an den Motorradunfall auf der L 232 zwischen Merxheim und Meddersheim im Mai mit zwei getöteten Personen. Im Mai wurden Hochwasser- und Überschwemmungseinsätze in Zweibrücken und Kirn-Sulzbach abgearbeitet, im Juli ein größerer Gebäudebrand in Seesbach und im November in Nußbaum bekämpft. Sehr zeitintensiv gestaltete sich die Rettung einer Person auf der B 41 bei Bad Sobernheim, wo eine Person zu Tode kam. Und am Bündelschestag krachte ein Pkw mit roter Zulassung am Vitalresort Menschel frontal gegen einen Baum – der Radfahrweg war schwarz voller Menschen mit Kind & Kegel und Bollerwägelchen. (Foto unten).

Intensive Übungen wurden mit dem Gefahrstoffzug und Sanitätsdienst im Industriepark Pferdsfeld, nachts im Eisenbahntunnel Staudernheim/Boos sowie bei Trautwein in Meddersheim und am Sobernheimer Gefach mit der DLRG absolviert. Schmerzlich vermisst wurde 2024 der Tag der offenen Tür, der dieses Jahr am 18. Mai terminiert ist.
Einzig die digitale Alarmierung sei seit Jahren „ohne Licht am Ende des Tunnels“ noch immer im Probebetrieb. Die monatliche Überprüfung der Sirenen am Freitagabend sei „noch nicht in der Bevölkerung angekommen“, meinte Volker Müller. Seit 27. Juli ist die neue Sirene auf dem Dach des Feuerwehrhauses montiert, weitere werden im Industriegebiet, in der Königsberger Straße, im Staaren, im Leinenborn und in Steinhardt zeitnah installiert. Eine Fortbildung für Drehleitermaschinisten wird Ende Februar und übers Jahr zwei weitere Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Im April wird BKI Werner Hofmann seinen Ruhestand antreten, Alexander Roßkopf übernimmt –die integrierte Leitstelle sei „geräuschlos“ seit 9. Januar von Bad Kreuznach nach Mainz umgezogen.
Der Erste VG-Beigeordnete Ron Budschat berichtete über den aktuellen Sachstand im Feuerwehrwesen der VG Nahe Glan. Alle Aktiven können ab 1. Mai kostenlos die beiden Freibäder Bad Sobernheim und Meisenheim nutzen. Ron Budschat verpflichtete Nelly Hillenbrand, Kaspar Benjamin Kohn, Noah Rheinländer und Alexander Stumm (Löschgruppe Polymer) für den aktiven Dienst. Befördert zur Feuerwehrfrau wurde Annalena Anton, zum Feuerwehrmann Leon Kandulla, Ali Özgün, und Jonas Wach. Max Heimer und Sören Jacobs wurden Oberfeuerwehrmänner, Ronny Heimer und Sven Stenzhorn zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Besonders dankte und ehrte Wehrführer Volker Müller Ralf Jockel aus Steinhardt, der über 50 Jahre ehrenamtlich aktiv war und in den Ehrenzug wechselt.
Den verstorbenen Kameraden Engelbert Kaufmann, Willi Schmitt, Helmut Peitz und Jörg Stoffel wurde gedacht. Ebenso Gerd Baum, der am 15. Januar 2025 68-jährig verstarb und der einst Wehrleiter und 12 Jahre bis 2012 städtischer Wehrführer war. Bernd Hey.