Merxheim. Ortschef Andy Baumgartner ist gefordert und hat einen Fulltime-Job: „Warum passiert seit 2019 in der Gartenstraße nix, wo Gärten verwahrlosen, Bewuchs und Hecken Überhand nehmen und Stacheldraht eine Gefährdung darstellt, fragte eine Bürgerin, die sich als Mitarbeiterin vom Amt  outete, was eine Kontroverse über die Zuständigkeit auslöste. Die Gemeinde handelt im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht und gebe quasi die Aufgabe an das Ordnungsamt weiter.  

Im alten Neubaugebiet „Vor der Burg 1“, Hunolsteiner Straße, ist der Breitbandausbau eine „peinliche Neverending-Story“ und wedelt der Schwanz mit dem Hund…. Wegen Pfusch verschlimmbesserte sich der Ausbau zusehends, wurde die Baumaßnahme vier Mal seit Beginn im April 2023 eingestellt: – VG-Sachbearbeiter Andreas Lieth ließ auf Nachfrage detailliert den Sachstand Revue passieren. Sein Rapport war für Bürger und Ratsleute ein einziges Fiasko. Seit drei Jahren offene Löcher, Straßensperrungen, Stolperfallen und lose Pflastersteine. Von etwa 20 Abschnitten im Ort ist nur einer abgenommen, die Leitungen in den anderen 19 sind verlegt, Glasfaser ist noch nicht eingeblasen, geschweige denn in Sicht, weil eine Zuleitung der UGG nach Merxheim in Gänze fehlt: „Die Gespräche verliefen super, die Arbeiten waren sch…- die Bauleiter der Subunternehmer haben uns alle verarscht und waren trotz Vereinbarung nicht vor Ort“, wählte er resigniert eine drastische Wortwahl. Da war von Insolvenzen und Kündigungen, hoher Fluktuation und lauten Gesprächen die Rede, von unzulässig-eingebautem Material, von Beton-Bohrkernen, die wie Sand zerbröseln und von unzufriedenen Anwohnern, die dennoch die Bauarbeiter verköstigten. „Die Leute schufteten von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr. Eine Schweinerei, dass dies bei uns passiert und erlaubt ist“, echauffierte sich Andreas Lieth. Hilflos stehe man vis-a-vis und habe keine Handhabe, aber: „Wir sorgen dafür, dass die Leitungen verlegt und die Straßen ordnungsgemäß geschlossen werden“. Schuld ist der privat-eigenwirtschaftliche Ausbau und das Telekommunikationsgesetz (TKG), wo „bestimmte Personen viel Einfluss haben“ und wo die Politik mit der europaweiten Ausschreibung das Sagen hat, erfuhren die Merxheimer, die jüngst im Ministerium vorstellig wurden, Julia Klöckner und Bettina Dickes um Hilfe baten. Einzig die Siener Firma Jung leiste exzellente und tadellos-saubere Arbeit. Am Dienstag trafen sich westnetz-Mitarbeiter mit einer weiteren Firma, um die „Löcher zuzumachen“.

Weiteres auf der Agenda: Unter dem ältesten Ratsmann, Michael Schneider, waren die Jahresabschlüsse 2021 und 2022 reine Formsache. Anfallendes Fräsgut sollen die Wirtschaftswege in der Gemeinde verbessern, erläuterten Lieth und OB Andy Baumgartner. Die Beratung zum Datenschutz für Mandatsträger wurde Nichtöffentlich beraten. Am Mittwoch, 29. Oktober, fand die Auftaktveranstaltung und Einteilung der Workshops im Rahmen der Dorferneuerung statt. Im Vorfeld gingen über 200 Rückmeldungen ein. Größter Wunsch: Die Apotheke soll im Ort bleiben.

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