Simmertal. Mit 183 Jahren feiert in Simmertal das älteste Ehepaar, Inge und Günter Lorenz, nach 70 gelebten Ehejahren am 3. September das Fest der Gnadenhochzeit. „Eine Hausnummer, ein seltenes Jubiläum“ und da wurde der Lokalreporter einbestellt und durfte zur Feier des Tages erstmals über die netten Eheleute berichten.

Die Jubilarin erblickte vor 90 Jahren als geborene Jäger in Kirchberg das Licht der Welt, der 93-jährige stammt aus einer Winzerfamilie in Niederhausen. Beide sind für ihr Alter körperlich und geistig sehr rege, an der Kommunalpolitik und dem Weltgeschehen interessiert. Auf der Kerb in Niederhausen Mitte August 1953 lernte sich das Paar einst kennen. Standesamtlich wurde an der Nahe die Ehe besiegelt, und für den Weg in die Kirche nach Kirchberg wurde anstelle der eigenen 350-er Horex mit Seitenwagen ein VW Käfer gemietet. Aber da war der Tank leer und erst eine Werkstatt schaltete auf Reserve um…

Inge Lorenz war Hausfrau und Mutter und zog die beiden Söhne Klaus und Thomas groß, mehrfach wurde wegen dem Arbeitsplatz umgezogen. Platinhochzeit wird dieses besondere Jubiläum noch genannt, weil Platin ein sehr wertvoll-widerstandfähiges Metall ist und die Beständigkeit und dauerhafte Liebe und Verbundenheit assoziieren soll: „Beide hielten fest zusammen, waren kaum krank und kamen mit wenig aus. Aber sie ermöglichten ihren Kindern Abitur und Studium und bauten ein Häuschen“, sagte Thomas Lorenz anerkennungsvoll und da klang ganz viel Dankbarkeit und Wertschätzung mit.   

Inge Lorenz arbeitete zehn Jahre als Verkäuferin in Mainz-Kastel in einem Haushaltswarengeschäft und sie engagierte sich schon vor 70 Jahren in der Ferienfreizeit, wo ganze Klassen von Schulkindern betreut wurden. Günter Lorenz erwarb den Bus- und Lkw-Führerschein in Wiesbaden, arbeitete neben der „Deutsche Asphalt GmbH“ bei den Amerikanern, bei den Wertstoff-, Container- und Entsorgungsdienstleistern Frankenbach und später noch 28 Jahre bis zu seiner Rente 1995 bei Knettenbrech als Berufskraftfahrer.

 1973 wurde das Haus in Simmertal gebaut. Der Jubilar sang als Tenor bis zum Schluss im MGV 1888, er hielt zehn Jahre die zwei Sportplätze des VfL am Flachsberg in Schuss, war Fördermitglied der FWG und im Fremdenverkehrsverein Kellenbachtal und ist begnadeter Schach- und Skatspieler mit mehreren Auszeichnungen. Inge sang im Kirchenchor der ev. Kirchengemeinde Simmern unter Dhaun, das Paar pflegte die Geselligkeit beim Kegeln und ist froh und dankbar für die gute Nachbarschaft. Hochzeitslocation ist die Kirner Kyrburg.

70 Jahre verheiratet, Chapeau! „Man akzeptiert sich gegenseitig“, sagt Hermann Friedrich Günter dazu verschmitzt und seine Frau Inge ergänzt: „Jeder muss nachgeben, das klappte bei uns sehr gut“. Neben den beiden Kindern mit ihren Familien zählen auch die beiden Enkeltöchter in Bad Sobernheim und Frankfurt mit ihren Familien und der 17 Monate alte Urenkel Louis zu den ersten Gratulanten. Bernd Hey.

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