REGION: SAVE the DATE 2026! Die Mörschieder Freilichtbühnen-Saison 2025 ist gelaufen, und die Dialoge zwischen Winnetou & „Karl“, seinem Blutsbruder Old Shatterhand waren und sind pathetisch-emotional und zeitlos: „Wir stehen vor einer neuen Zeitenwende, Bruder“ oder „Wir sind an der Schwelle einer neuen Zeit“, unterhalten sich die beiden Westernhelden, als Winnetou „dunkle Wolken am Horizont aufsteigen“ und die Comanchen das Kriegsbeil ausgraben sieht! „Rache ist ein schlechter Ratgeber“ sagt Winnetou – und bekanntlich kann eine Kugel, die einmal abgefeuert wurde, nicht aufgehalten werden.
Meine Meinung: Auf nach Mörschied zu den Karl-May-Festspielen! Wer solch eine Freilichtbühne im „Milden-Wilden-Westen“, in Mörschied mit grandiosen Darstellern und ganz viel Pulverdampf, Rauchzeichen und Feuer, ganz in seiner Nähe weiß, darf in Kindheitserinnerungen schwelgen und sich glücklich schätzen. Haupt- und Nebendarsteller, Siedler, Indianer und Banditen in authentisch-unbeschwerter, leidenschaftlicher Spiellaune und tollem Outfit mit teils aufwendigen Kostümen zählen über 40 Akteure, außerdem reiten 16 prächtige Pferde durch die Mörschieder Prärie und mehrfach fliegt ein Adler auf Augenhöhe durch die Szenerie. Chapeau!

Auf nach Mörschied – die Veranstalter sind allesamt Idealisten und zählen gut zwei Dutzend Sponsoren. Ein gekühltes 0,33 „appetitliches“ Glasfläsch`chen (2,50 €) und die weiteren Schmankerl sind jeden Cent Eintrittsgeld, gepflegte Gastlichkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis wert, wohin man schaut. Nix Getränke aus abgestandenen 2,5 Liter-Pullen. Und von wegen Recht am Bild, Fotografierverbot, DSGVO-Gedöns für findige abzockende Juristen. Nein. Es geht auch anders: Alle Akteure haben unterschrieben, teilte ein Herr Engel am anderen Ende der Leitung auf Nachfrage mit. Ein Engel eben. Mörschied ist erfrischend anders und mit einem kundenfreundlichen Wohlfühlsystem durchdacht. Nochmal die Aufforderung: 2026 – Nix wie hin!

Übrigens wurde „Unter Geiern / Der Geist des Llano Estacado“ bereits 2002 und 2016 aufgeführt. 2016 kamen 10.080 Zuschauer, dies wurde nur mit „Der Ölprinz“ (12.431) und „Der Schatz im Silbersee“ im Jahr 2024 mit 12.334 Besuchern getoppt. Anfänglich wurden im Jahr 1990 mit dem „Lockruf des Goldes“ und 1.600 zahlenden Besuchern unter der Regie des Reiterhofes Mörschied die ersten Gehversuche unternommen und 1994 der Verein „Freilichtbühne Mörschied e.V“ gegründet der heute über 100 Mitglieder zählt, die bei den Festspielen auf der Bühne, vor und hinter den Kulissen freudestrahlend tätig sind und ebenfalls an dem Spektakel ihre Pläsire haben.