Im Kirner Land gibt es wie seit über 40 Jahren „Runde Tische und Gesundheitstalk -hilfloses kommunalpolitisches Blablabla ohne Substanz“, und Pressemeldungen über weitere Gespräche, die das Papier nicht wert sind, urteilt das Netz in den Social Media Kommunikationskanälen und fordert den Erhalt von Kirn. Der Gesunde hat bekanntlich viele Wünsche – der Kranke nur einen!
Natürlich wird Kirn in Bälde als Akutkrankenhaus und Rettungswache seine Pforten schließen („müssen“) oder sich auf Arthrose, Knochen- und Gelenkkrankheiten oder ähnlichem spezialisieren müssen. Ob das jedoch ein Beinbruch ist, bleibt dahingestellt. Kirn auf der Landkarte und aus der Vogelperspektive betrachtet liegt zwischen I.O. und KH. Es ist, wie es ist. Die meisten Akut-Patienten werden ohnehin in Spezialkliniken verlegt.
Der Schreiber dieser Zeilen verunfallte während einem Einsatz für die Kirner Zeitung am Pfingstsamstag Ende der 1990-er Jahre bei einer Feuerwehrübung in einem Steilhang in Meckenbach und stand mit Muskelfaserrissen über 90 Minuten auf einer Trage hilf- und bewegungslos in der Meckenbacher Hauptstraße, bis aus Rhaunen ein altes klappriges Sanka-Fahrzeug kam, wo ich als Verunfallter auf dem Weg ins Kirner Krankenhaus die Tür zuhalten musste. Tatsache, kein Witz! Fast 30 Jahre her. Damals war Peter Stiltz im Kirner Land VG-Wehrleiter und seit diesem Vorfall sind meist RTW-Ersthelfer bei Übungen vor Ort mit dabei!

Und solange der Notarzt aus mehreren Richtungen mit dem Hubschrauber ruckzuck zum Unfallort eingeflogen wird, darf sich die hiesige Bevölkerung meines Erachtens nicht beschweren. Mehrmals landete 2024 der Heli auf der L 232 zwischen Merxheim und Meddersheim in weniger als zehn Minuten Anflug zur Unfallstelle. Insofern sehe ich bei aller Liebe und Unterstützung zum Kirner Krankenhaus-Förderverein und meinem Geburtsort Kirn keinen Weltuntergang, kein gravierendes Manko. Konzentration, im Teamwork fusionieren und Ressourcen und Aufgaben bündeln, ist nun einmal anno 2025 das Gebot der Stunde; – Effizienz ist messbar und gerade im Gesundheitswesen ist ein systematisches Monitoring und die Wertschätzung elementar notwendig. Kinder- und Geburtsstation etc. sind längst in Kirn ausgelagert, und? Läuft doch. Ich kann mich erinnern, als das Kirner Krankenhaus in der Woche vier VW-BusLadungen Lebensmittel, Fleisch und Wurst aus Kirn geliefert bekam. Alles Schnee von gestern. Vorbei. Frage: Welcher Geschäftsmann kann Personal vorhalten oder einen Dorfladen in den roten Zahlen betreiben, weil und wenn keiner hingeht? Sprich: Alles muss sich rechnen, auch das Gesundheitswesen unterliegt Zwängen!
Aus eigener Erfahrung weiß der Autor dieser Zeilen und könnte ein weiteres Buch darüber schreiben, was alles auf Kosten der Schutzbefohlenen Senioren, Bewohner, Alten & Hilfsbedürftigen gerade in Heimen, die am Hungertuch knabbern, weil Gesundheit und Pflege zur Ramschware geworden ist und Profite abgeschröpft/entwendet werden. Es sind jene Häuser wie im Dhauner Wald, die Insolvent werden und schließen müssen, weil vieles schief läuft und lief „im Staate Dänemark“… Und ob von Bad Kreuznach Kirn subventioniert wird? Wohl kaum. Deshalb: Ja, auch bei der Stiftung kreuznacher diakonie, die ab 1.1. 2025 das KH Krankenhaus St. Marienwörth „schluckt“, ist nicht alles Gold was glänzt – im Gegenteil. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Die grottenschlechte, unfähige Bundes- und Landespolitik ist in der Pflicht. Missstände auf die Diakonie zu schieben ist hanebüchener Unsinn und wird den Tausenden fleißigen Mitarbeitern in keinster Weise gerecht! Das ist ein absolutes No-Go. Wer leistet etwas, ohne gerechte Bezahlung? …auch die Diakonie nicht.
Foto Unten: In der Hottenbach/L376 zwischen Meddersheim und Bärweiler landete jüngst ein Helikopter aus Koblenz mit Nachtfluggenehmigung. Die Ersthilfe ist 100% gesichert. Text & Fotos: Bernd Hey.
