Nur weil Bad, Bäder und Schwimmbäder gesetzlich verankert zur „essentiellen Daseinsvorsorge“ zählen, legitimiert das die kommunalen Volksvertreter längst nicht zum Schulden machen auf Teufel komm ´raus! Wenn die Schwimmbäder schon einmal da sind, muss die Infrastruktur für horrende Kosten gepflegt, die Technik gewartet, erneuert und für Unsummen an € modernisiert werden. Sie sind nicht mehr zeitgemäß, die Besuchszahlen gehen zurück. Jede Familie hat ihren eigenen Pool.

Schwimmbäder sind wenige Monate im Betrieb. Hinzu kommt in Bad Sobernheim der Stress wg. polizeilicher Einlasskontrolle an heißen Tagen, Vandalismus, Geruch wg. Chlor, Badeverbot wg. Gewitter, Keimbelastung usw.,usw.  An Nahe & Glan im Abstand von 15 Kilometer gibt es derer vier! Alle hoch im Minus, im Jahr teils über 600.000 Euro Fehlbetrag. Es geht auch anders: „Gottseidank“? hat jetzt am 22.4.2025  die VG in Kirchberg eines von mehreren Schwimmbädern mangels Personal geschlossen… Na also, denke ich, Respekt –geht doch! Viele leere Busse fahren umsonst daher – diese sinnvoll im Pendelverkehr eingesetzt, ließen sich in den Ferien, wenn Familien am Meer urlaben, bequem zwei Standorte einsparen.

Ohne despektierlich oder eine Spaßbremse zu sein: Kein Mensch hat etwas dagegen, wenn die Leute in die Sauna gehen, ihren Aufguss entsprechend bezahlen und sich etwas Gutes tun! Ich appelliere nur an den gesunden Menschenverstand, ans „Bauchgefühl“, an  wirtschaftliche Zwänge, was ich mir „auf Pump“ nicht leisten will. Wieso kann und darf es der Staat? Und wer ist der Staat? Ein Friedhof darf per Ordre de Mufti auch nicht defizitär betrieben werden. Wo ist der Unterschied?

Und wenn ich lese, das höhere Parkgebühren der städtischen Badgesellschaft „BGK“ in Bad Kreuznach 1,5 Millionen € in die Kasse spülen sollen, und das Konglomerat aus Crucenia Kurthermen (Defizit 1,4 Millionen €) und das Bäderhaus mit 700.000 Miese, etc, etc. jährlich zudem 450.000 Euro Zinsaufwendungen fällig werden, schwillt mir der Kamm, geht mir der Hut hoch! Hinzu kommt, dass die Öffnungszeiten zurückgehen, 2023 „nur“ 35.000 Besucher gezählt wurden (2004: 90.000). Da muss man doch nachfragen, wo und wie die hochdotierten Geschäftsführer (öffentlich steht mit Boni´s ein Salär von 360.000 € jährlich in der Zeitung!) die Fehlbeträge nachjustieren wollen. Hinzu kommt die wassersparende Variante, hinzu kommt, dass Kreuznacher Schwimmer in die Rheinwelle nach Gau-Algesheim flüchten, die rentabel wirtschaftet. Hinzu kommt, dass die strahlende Stadtspitze samt ihrem „Grüßonkel“ alles weglächelt. „Alles Luftbumbe, alles Show-Fassade, alles im Status Quo Modus“ – wettern Leserbriefschreiber wie Lieschen Müller und Otto Normalo. Mitarbeiter im Kreishaus sehen eine „Stadt im Dämmerschlaf“, wo alle Fraktionen ihr Steckenpferd pflegen.

In einem Essay hat die „Bäderallianz“ 2023 auf einen Sanierungsstau und Modernisierungsbedarf von 4,5 Milliarden Euro hingewiesen und dass 2.500 Meister/Innen (Fachangestellte) fehlen und immer weniger Schulen Schwimmsport anbieten, Kinder nicht schwimmen lernen etc., etc. Schwimmbad? Nein Danke. Will ich mir guten Gewissens nicht leisten!

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