Massiver Widerstand richtet sich gegen den Verkauf des Gesundheitszentrums Glantal auf dem Liebfrauenberg und den Träger Landeskrankenhaus als Anstalt des Öffentlichen Rechts (AöR), dem ein staatlicher Hoheitsakt zugrunde liegt. „Unser Leben hängt am GZG“, prangt es von Plakaten.
Ja, die DRK Tagesklinik in der Bad Kreuznacher Salinenstraße hat mit der Valeara-Gruppe aus Bottrop einen neuen Träger gefunden – und ja, die Kreuznacher Diakonie steht als Träger des GZG in den Startlöchern. Eigentlich sollte man gute Nachrichten und „das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“. Aber, Nachtigall ick hör dir trapsen…längst ist die Diakonie kein Wohltätigkeitsverein und lässt sich auf Heller und Cent mit Gewinn bezahlen, seit die Sparte Krankheit und Pflege zur profitablen Ware avanciert ist. Für Schlagzeilen sorgten jedoch in Bad Kreuznach die Übernahme von Marienwörth sowie abgerechnete und nicht erbrachte Leistungen bei Behinderten, wie die Medien über Monate berichteten.
Sorgen sich deshalb Wirtschaftsbosse massiv um die Region? Lokale Arbeitgeber und regionale Big Player am Glan wie Michael Groß und Gunter Mohr von IGM in Medard, Silvia Martin vom Möbelhaus, Rainer Kressmann (Niehoffs Vaihinger Fruchtsäfte) und Sabine Bittmann von Bito Meisenheim sowie Achim Hehl (KOB Wolfstein) oder Anwalt Christian Held machen mobil und Tabula Rasa gegen „das Geklüngel und den Ausverkauf“. Hunderte Beschäftigte stehen in Lohn und Brot, die Bosse fühlen sich veräppelt, befürchten, hinter die Fichten geführt zu werden und dass eine wertvoll-gewachsene Struktur und Substanz aufgelöst werde. 47 Millionen Euro investierte Steuergelder werden in diesem Kontext hinterfragt – das GZG decke jährlich 1.000 Notarzteinsätze ab. (Foto am 1.Juni 2025)

Hinzu kommt, dass quasi „jede Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird“, einmal sagt der Träger, dass das GZG defizitär sei, acht Tage später hat das Haus nach den Worten der BI in spe 1,7 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Der kaufmännische Direktor des GZG, Stephan Backs, wurde nach Jahren „freigestellt“, die Chefärztin der Neurologischen Akutbehandlung Dr. Ulrike von der Osten-Sacken verlässt das Haus zum 1.Juli. Namhafte Lokalpolitiker aus der VG Nahe Glan und der Stadt Meisenheim trafen sich an Fronleichnam 2025 bei Stadtbürgermeister Reinhold Rabung – Insider berichteten, „die Kacke sei gehörig am dampfen“ und nach einem Bericht im Öffentlichen Anzeiger vom Samstag, 31. Mai 2025, habe der SPD Stadtverband gedroht, alle Ämter niederzulegen. Vor 28 Jahren war es SPD Vize-Chef und RZ-Redakteur Klaus Dietrich, der für die Qualität und die medizinische Versorgung den größten Demonstrationszug in der Geschichte Meisenheims mobilisierte. Die SPD muss sich nach heutigem Stand bei der Landtagswahl 2026 warm anziehen und nach der Decke strecken. SPD Gesundheitsminister Clemens Hoch bleibt blass und ohne klare Antwort. Vor zehn Jahren erst, 2015, wurde das GZG für fast 50 Millionen Euro und fast komplett mit öffentlichen Mitteln gebaut. Jetzt soll es „verhökert werden. Das darf nicht passieren“, so die BI in Gründung auf Plakaten. Bernd Hey.
