Der 12,82 Euro Mindestlohn und die Anhebung auf 14,60 € ab 2027 schlägt hohe Wellen, www.heylive erreichten mehrere Anrufe und Mails. www.heylive hatte in einem Nebensatz („30.Juni: Wer führt wen hinter die Fichten?“) erwähnt, dass eine Werkstattstunde 88 Euro kostet, wonach es heftige Kritik hagelte: „Der Stundensatz für Anwälte liegt teils über 200 Euro. Die Stunde dauert `nur´ 45 Minuten und bevor Er/Sie einen Finger krumm macht fragt er nach Rechtsschutz und PKH aus dem Armenrecht und muss sich erst in Akten einlesen“, klagte Ulrike aus Meddersheim über Stundensätze der Juristerei, wo alles ins Zivilrecht oder in die Privatklage verwiesen wird, um den Goldesel am Laufen zu halten.
Was Bauernpräsident und Agrarfunktionär Rukwied fordere, sei schlichtweg eine unseriöse Bauernposse und Schweinerei. Sie passe nicht in die Zeit – den Alterssenilen Plärrer nicht für voll nehmen, echauffierte sich ein Schweinschieder. Niedrigerer Mindestlohn in Polen: 7,08 Euro, Spanien, 8,37 Euro, Frankreich 11,88 Euro und Griechenland (Monat:633.-€) ließen sich mit den hohen Lebenshaltungskosten hierzulande nicht ansatzweise vergleichen, zudem erhielten deutsche Bauern Quer-Subventionen und Beihilfen ohne Ende, und wenn sie dann nicht den Mindestlohn zahlen können, müssen sie ganz schnell ihre Hütte absperren, schreibt Oma Else. „In D sind die Lohn-Nebenkosten und die Steuerlast zu hoch. Oft sind Anforderungen und Qualifikation mit zwei Fremdsprachen für einen Hungerlohn überirdisch, wenn man kein Parteibuch hat oder Vitamin B einsetzt, hat man null Chance“, schreibt Jan H. aus Weiler.

„Du findest keine Leute mehr“, und wenn sich jemand vorstellt, sagt der nach zwei Tagen ab, er habe nicht wirklich Zeit oder Interesse“, erzählte Metzgermeister Theo Geib (FOTO oben) aus Duchroth beim VG Nahe Glan Fußball-Pokalturnier in Odernheim. Vor 30 Jahren, 1995, übernahm er den Familienbetrieb, der heute, 2025, 100-Jähriges feiert. Es gebe keine Metzger mehr, bei ihm fing es mit der Schließung der gutgehenden Filiale in Staudernheim an und setzte sich permanent fort – „immer mehr Arbeit, immer weniger Leute die mitziehen, bei allen Kollegen“, bedauerte Geib. Weil Bäcker, Metzger, Schmied & Co. schließen, fehlt jetzt eine ganze Handwerksgeneration.
Am Sportplatzrand gingen den Lokalreporter viele Bürger harsch an, der rasende Reporter wurde zum Ventiel`chen emotional-aufgestauter Aggressionen und unstimmigem Preis-Leistungsverhältnis, und da war der Zeitungsausträger-Mindestlohn noch nicht einmal Thema: „Warum schreibt der Odernheimer Journalist nur über die Grünen und über alle anderen Dinge im Dorf nix? Warum hat die Zeitung die Ergebnisse im Sport auf dienstags verbannt – ich habe abbestellt, basta“. Und: Überall auf allen Ämtern werde trotz Fusion draufgesattelt, Personal eingestellt, der Service an die Wand gefahren und die ausufernden Kosten werden umgelegt, zahlen die Bürger. Bad Sobernheims Stadtbürgermeister Roland Ruegenberg führe Stadtrat und Kommunalaufsicht mit seiner Forderung von fast 60.000 Euro am „Nasenring durch die Manage“, am Ende lache er sich krumm und bucklig.

In diesem Kontext wurde im VG Rat Nahe-Glan bekannt, dass sich die VG Verwaltung einen neuen Betriebsführer für die Freibäder Rosenberg (Foto oben: Bad Sobernheim) und Heimbach (Meisenheim) suchen muss. Grund: Bäderservice Barth schmeißt wegen Personalmangel zum Jahresende hin. Vielleicht sollten die Bäder im hohen sechsstelligen Euro-Minusbereich geschlossen werden, denn Mindesttagelöhner vom Arbeits-Amt kommen nicht. Aber das ist eine andere Baustelle.