Rehborn. / Pferdsfeld. Am Röhrbrunnen, da wo in Alt-Pferdsfeld an den Pfarrerssohn Paul Schneider auf einer Gedenktafel erinnert wird, findet am Samstag, 31. August ab 14 Uhr, das zweite Treffen ehemaliger Pferdsfelder Bürger statt, zu der Erhard Hill aus Rehborn einlädt und kräftig die Werbetrommel rührt.
Schon vor der Umsiedlung zog der gebürtige Pferdsfelder und dreifache Familienvater nach Rehborn, wo er im April 2024 mit seiner Frau Birgit Goldene Hochzeit feierte. In der Pferdsfelder Bäckerei Schöning lernte Erhard Hill einst Bäcker, ging 1974 für 18 Jahre in die Michelin arbeiten. Nach einer Umschulung zum Kunststoffmeister arbeitete er noch 25 Jahre bis zur Rente in der Simona. Erhard Hill spielt im Blasorchester des TV Rehborn das Tenorhorn, er ist leidenschaftlicher Hobbyfotograf, „Do-it-Yourself-Man“ und kreativer Künstler und Bastler. Er gründete 2019 eine Facebook-Gruppe „Pferdsfeld“ mit über 75 Mitgliedern. Doch vor dem ersten Treffen kam Corona. Ein erstes Treffen fand am 13. August 2023 im Freilichtmuseum statt. Dem Ruf „Toll, Erhard, mach`s nochmal“ folgte der 70-Jährige und hat nun am 31. August um 14 Uhr ein zweites Treffen Ehemaliger am Röhrbrunnen/Paul Schneider Platz arrangiert, eine Woche später an ersten Sonntag im September wurde laut Chronik traditionell immer Kerb der fast über 450-Seelen-Gemeinde gefeiert, die im Jahre 1341 erstmals erwähnt und 1978 – 1982 wegen Fluglärm umgesiedelt wurde.
Auch Rehbach als dritte Gemeinde war vom Fluglärm des Natoflugplatzes betroffen, in dem kleinen Ort der VG Nahe Glan leben noch 46 Bürger. Überwiegend auf den Leinenborn im Osten der Felkestadt siedelten die Bürger der „zwei verlorenen Dörfer“ Pferdsfeld und Eckweiler um und wurden am 28. Februar 1979 von der Bezirksregierung Koblenz aufgelöst. Bekannteste Persönlichkeit ist der Pferdsfelder Pfarrerssohn Paul Schneider (1897- 1939), der als Prediger von Buchenwald bekannt und dort im Konzentrationslager ermordet wurde.
„Es geht um das Wiedersehen, ums zurückbesinnen, um einen regen Austausch und eine Hommage an die alte Heimat und das gesellige Beisammensein“, denkt Erhard Hill laut nach. Schließlich sei das Gefühl für die alte Heimat auch noch in der neuen präsent. Nach der Begrüßung werden alte Fotos auch von Schulkassen unter dem Slogan „…weißt Du noch, damals?“ herumgereicht und abschließend in der Felkestadt in die „Hohe Burg“ eingekehrt. Erhard Hill selbst wurde mit Rehbacher, Eckweilerer und Daubacher Schüler in der Pferdsfelder Volksschule von Lehrer Schwarz unterrichtet, bevor die 7. und 8. Klassen in die Mittelpunktschule nach Münchwiesen in Bad Sobernheim wechselten. Bernd Hey.
Zum Foto: Erhard Hill lädt Ehemalige zum Treffen am 31. August ab 14 Uhr nach Pferdsfeld ein; – in seinen Händen hält er ein Luftbild der einst stattlichen Gemeinde im Soonwald. Foto: Bernd Hey.