Bad Sobernheim. Der felkestädtische Kulturpreis das „Das goldene Herz“ der Helmut-Kochendörfer-Stiftung wurde während einer überaus heiteren und harmonischen Feierstunde in den Proberäumen des Bürgerhauses „Alte Grundschule“ unterm Dachjuchee an die Bad Sobernheimer Stadtkapelle verliehen.

Für den Service mit Snacks, Sekt und Selters zeichneten die Kulissenschieber verantwortlich – die Stadtkapelle unter dem Meddersheimer Vorsitzenden Willi Springer und Dirigent Ingo Mastronardi überraschte bei der Begrüßung mit „Festmusik“ von Richard Wagner. „Welche andere Stadt kann voller Stolz von sich sagen, dass sie in ihren Mauern eine eigene Stadtkapelle hat?“, fragte Kuratoriumsvorsitzender Dr. Hans-Gert Dhonau in die Runde, während er etliche Preisträger der Vorjahre, Musikfreunde, Weggefährten und die hoch verehrte Stadtspitze mit Bürgermeister Roland Ruegenberg willkommen hieß. Seit nunmehr 30 Jahren könne man mit Fug und Recht konstatieren, dass die Stadtkapelle mit ihren Auftritten bei Festen und besonderen Anlässen, etwa dem Volkstrauertag, das kulturelle Leben in der Stadt und der Menschen bereichert habe. Über das Musikalische hinaus soll durch den Kulturpreis „Das goldene Herz“ als ein leuchtendes Beispiel die Hingabe und Leidenschaft gewürdigt werden, wie Musik Menschen verbinden und die Gemeinschaft stärken kann, lobte Dhonau in höchsten Tönen und sprach voller Wertschätzung seinen Dank und tiefste Anerkennung aus.

Zugleich sei die Ehrung eine Referenz an den Stifter und tüchtigen Kaufmann Helmut Kochendörfer, der als Jugendlicher Querflöte spielte und in der katholischen Kirche als Keyboardspieler ein Konzert gab; – bei der Gründung der Stadtkapelle am 2. März 1994 im Rathaussaal auf Initiative des Beigeordneten Günter Weitzel habe der Mäzen Helmut Kochendörfer eine Starthilfe in Höhe von 30.000 D-Mark gewährt. Die anwesende Tochter Karin Zentgraf verstärkte bis vor wenigen Jahren die Stadtkapelle. Mit der Stiftung und dem Stiftungskapital habe sich Helmut Kochendörfer „ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen“; – monetärer Dank ging in diesem Kontext seit Jahrzehnten an die Familie Zentgraf und Hermann Kochendörfer.     

Nach der 37.Auszeichnung 2023 für Rosa Pape hielt jetzt bei der 38. Verleihung an die Stadtkapelle erneut Ex-Bürgermeister Michael Greiner eine geistreiche Laudatio und blickte drei Jahrzehnte zurück: „Das goldene Herz ist ein starkes Zeichen. Was ihr leistet ist gut, ihr macht einen tollen Job. Ihr seid seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadt in guten wie in schlechten Zeiten, bei jedem Wetter und mit ganz viel Herzblut dabei“, rief er aus. Die ersten Proben fanden mit 20 Musikern im „Haus des Gastes“ statt, bis das Ensemble unter der Leitung von Josef „Zeppi“ Munzlinger ins heutige Bürgerhaus wechselte. Karin Zentgraf, Torsten Schneider und Ralf Stieber sind Gründungsmitglieder – der Laudator erinnerte, wie damals Redakteure des Öffentlichen ungläubig hinterfragten, welche Zukunftsmusik die Stadtkapelle für die Felkestadt bei der Johanniskirmes, den St. Martinsumzügen, am Museums- und Innenstadtfest oder der Sobernheimer Woche spielen sollte. „Aber nicht erst seit heute wissen wir, dass aus allen Fragezeichen musikalisch Ausrufezeichen wurden“. Michael Greiner hegte inbrünstig den Wunsch und appellierte an die Gesellschaft, die Stadtkapelle zu stärken. Die Stadt habe nur Vorteile. Unter der Überschrift „Wir suchen dringend Verstärkung“ rührten die Musiker um den 76-jährigen Vorsitzenden Willi Springer selbst die Werbetrommel. Er dankte dem Kuratorium und informierte herzerfrischend humorvoll über ein ganz starkes Team und die weiteren Jubiläumsfeierlichkeiten. (Wir berichten noch). Bernd Hey.

BUZ: Der Kulturpreis der Stadt Bad Sobernheim wurde vom Kuratorium der Helmut-Kochendörfer-Stiftung der felkestädtischen Stadtkapelle verliehen. Neben einer Anstecknadel, Urkunde und Medaille ist die Auszeichnung mit 1.000 Euro dotiert, die in die Jugendarbeit fließen soll. Foto: Bernd Hey.

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