Ostern 2025: Nichts ist so beständig, wie der Wandel. Die Zeiten ändern sich. Ein nostalgischer Rückblick: Als prallvolle Schaufenster noch Prestige-Execatcher mit Handwerkskunst der Zünfte waren und das Fettgewebe (Speck) nicht dick genug sein konnte…

Damals, „früher“, war jeder Metzgermeister und jedes Geschäft, als es noch Metzgereien gab, froh, wenn der „Fleischhauer“ für ein paar Groschen seine Knochen verkaufen konnte: Rinder-Suppenknochen kosteten jahrzehntelang 40 bis 60 Pfennig je Tüte/Pfund (=500 Gramm), „Fleischknochen“ vom ausgebeinten Schweinekamm 80 Pfennig und Schälrippchen, fast ein Kilogramm eine D-Mark, plus 60 Pfennige. Heute bezahlt man für Spareribbs je Kilogramm 8.80 Euro. Im Angebot, wohlgemerkt. Das sind gut und gerne 20-mal so viel! Die Schweineschulter (Vorderschinken) gesägt in dünne Scheiben zu „Holzfäller-Steaks“ etwa, war früher ein Schnäppchen und ein Sonderangebot im wahrsten Sinne des Wortes, weil „wie gewachsen“ mit Fettabdeckung, Schwarte, Sehnen und Knochen und kostete maximal 4.98 Mark. Heute 9,90 Euro!

„Früher“ waren Verbund- und Lockangebote, Phantasiepreise oder fleischige Grillpakete, „Wundertüten“, wie sie heute gang und gäbe sind, verboten. Vor 60 Jahren war „Licht lockt Leute“ ein Verkaufsslogan, heute kann man den Strom nicht mehr bezahlen, wenn es kein LED ist. Nichtssagende Haltungsformen, Nutri-Score und Nährwerttabellen?  Der Verbraucher wird als des Lesens unkundig eingestuft, weshalb er über Farben oder Gesichter aufgeklärt wird. Ampel und Strichmännchen waren vor 25 Jahren in aller Munde.

Ampel oder „Smiley“?: Rote Ampel oder ein griesgrämiges Gesicht mit nach unten gezogenen Mundwinkeln soll heißen: „Vom Verzehr wird klar abgeraten!“. 

Gelb, bzw. ein neutrales Gesicht mit geradem Mund soll symbolisieren, das zum Verzehr weder geraten, noch abgeraten wird!

Grüne Ampel, ein lachender „Smiley“,mit hochgezogenem Mundwinkel sollte klar signalisieren: Der Verzehr wird empfohlen! Jene primitive Kennzeichnung beschäftige Lobbyisten mit Gutachten und Gegengutachten. 

Letztlich noch ein Tipp und etwas Kurioses: Steht „fein“ vor dem Produkt, ist es laut der Lebensmittel-Bedarfskennzeichnungs-VO eine höchste Qualitätsaussage, während bei Fleischwurst „fein“ – das fein hinter der Ware, nur den Zerkleinerungszustand wiedergibt. Bockwürstchen, eine Brühwurst wie „Stöppchen“, dürfen ebenso wie Münchner Weißwurst Schwarten enthalten. Das ist im Grunde okay, aber wenn die Schwarten untergemischt werden und die Wurst aufgrund des hohen Kollagenanteils derart stabilisiert wird, dass mehr Wasser zugesetzt werden kann und so das Produkt verteuert, wiederum nicht! Dann ist es eine Mogelpackung.

Streng genommen auch der berühmte bayrische Leberkäs` mit 0,0 % Leberanteil. Auch alkoholfreies Bier ist nie Alkohol-frei. Dazu kommen große Packungen der Hersteller mit wenig drin und Kleingedrucktem, irreführende Werbung und Volksverdummung ohne Ende, weil die Gewerbeaufsicht ausgetrickst und überfordert ist. Ohne App, Bonus- und Kundenkarte werden Aufschläge über 39 Prozent gefordert. Kann man so machen – aber nicht meine Welt. Leute, geht´s noch? Lasst den Kram demonstrativ dort liegen, wo er ist. Machen viele so. Immer noch entscheidet der Käufer, ist der Kunde König an der Kasse!

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