Nahe-Glan Region. Hitze ist Lebensgefährlich, betroffen und gefährdet sind alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere pflegebedürftige, chronisch kranke Menschen, Schwangere (ab der 34.Woche), Säuglinge und Kleinkinder, Bauarbeiter und alle, die der Hitze und den UV-Strahlen ausgesetzt sind bis hin zu Sporttreibenden und Obdachlosen. Organisiert von „Omas for Future“ in Kooperation mit „So gut leben im Alter“ gastierte Referentin Dr. Ingrid Ackermann-Grüger (Foto unten, rechts) im Bürgerhaus Alte Grundschule in Bad Sobernheim . Thema: „Trotz Hitze gesund durch den Sommer“.

Schon in ihrer Ist-Bestandsanalyse wies die Binger Medizinerin und Präventologin auf extrem veränderte Gesundheitsrisiken in Zeiten des globalen Klimawandels und der zunehmenden Wetterkapriolen hin und zitierte überwiegend aus Presse und Flyern. „Mit Hitze keine Witze“ heißt der Slogan von „KLUG“, der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit. Über 8.000 Hitzetote in 2024, das drittwärmste Frühjahr seit Wetteraufzeichnungen, vermehrt Pollen und Allergien, das Auftreten von Eichenprozessionsspinner, Tigermücken, mehreren Zeckenarten wie dem Holzbock, der mittlerweile in ganz Deutschland Borreliose überträgt und zwingendes Handeln erforderlich macht.
„Hitze kann tödlich sein, nehmt die Alarmzeichen ernst“ appellierte sie an ihre Zuhörer und zählte Risiken aller Organe vom Kopf an abwärts auf, wenn die Hitzewelle mehrere Tage anhält und die Temperatur am Tag über 30°C steigt und nachts nicht unter 20°C fällt: „Die mentale Gesundheit leidet, der Körper ist nicht ausgeruht und erschöpft“, warnte die Expertin und gab Tipps:
Kühlpads verwenden, Hitze meiden, und in leichter Kleidung vor UV-Strahlen schützen. Alarmzeichen sind starke Kopfschmerzen, plötzliche Verwirrtheit, Erbrechen, heiße trockene Haut und eine Körpertemperatur über 40°C, die zu Bewusstlosigkeit führen kann, denn die Sommerhitze beeinflusse den körpereigenen Kreislauf über Gebühr. Flüssigkeitsmangel lässt sich an der Farbe des Urins feststellen. Viel Obst und Gemüse, viel Trinken, kleinere Mahlzeiten, kalorienarm und alkoholfrei, so wie dies das Programm „Planetary Health Diet“ von KLUG und zahlreiche Verbände propagieren, seien sinnvoll. Gesundheit, Ernährung und Umwelt seien untrennbar miteinander verbunden. Auch Medikamente und Arzneimittel können ihre Wirkung bei großer Hitze verändern. Bernd Hey.