Bad Sobernheim. Der Kuratoriumsvorsitzende der Helmut-Kochendörfer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Dhonau, hieß im Juli 2025 am Pörtnerhäuschen alle Freunde der Kultur, des Brauchtums und des Frohsinn herzlich willkommen: „Mit dem Kulturpreis der Stadt würdigen wir Menschen und Initiativen, die mit Leidenschaft, ganz viel Herzblut, Heimatliebe und generationsübergreifendem Engagement unsere kulturelle Landschaft bereichern“. Der Förderverein Sowwerummer Rosenmontagszug (FSR) sei ein Verein, der für gelebte Gemeinschaft, Tradition und rheinische Lebensfreude stehe, der „bunt und laut die Fastnachtsumzüge zu einem Erlebnis voller Freude und Zusammenhalt“ mache, Dhonau hielt darüber hinaus ein flammendes Plädoyer für den Dialekt und das Sowwerummer Platt als ein ganz besonderes „Geheischnis“ und zu pflegendes Kulturgut.

In ihrer ersten Laudatio blickte Museumspädagogin Anke Wiechert zurück, als Ralf Erbach und Wirt Ernst Endres 2009 den Verein gründeten und am 15. Februar 2010 der erste Zug durch die Stadt rollte und bis zu 4.000 Menschen erfreute, die „feierten, tanzten, schunkelten und sich an der Leichtigkeit des Seins erfreuten“. Namentlich wurde dem amtierenden Vorstand gedankt und seine Arbeit wertgeschätzt, denn mit mehreren Veranstaltungen sei er in der Stadt eine feste Größe. Die Sitzungspräsidentin des VfL Nußbaum beleuchtete auch den akademischen Teil, als 1823 in Köln der erste große „Zoch“ organisiert wurde und traf humorvoll-heiter den rechten Ton: Anke Wiechert ließ in Reimvers eine Büttenrede vom Stapel, die mit einem dreifach-donnernden Helau quittiert wurde. „Mit Fähnche blau-gelb ging`s damals los, Tausende komme – das ist famos! Mir müsse nit no Meenz, do sinn jo schon genug –wir feiern hier unseren Rosenmontagszug“, hieß es dort. 

Strohhut, Krawatte und Fliege im Kuratorium untermauerten den hohen Stellenwert der Feierstunde. 2023 erhielt Rosa Pape den Kulturpreis „Das goldene Herz“; – im vergangenen Jahr war es die Stadtkapelle und nun der FSR. Es war die 39. Verleihung der Helmut-Kochendörfer-Stiftung, entsprechend wohnten viele frühere Preisträger dem Festakt im Rahmen des 10. Sommerfestes des FSR am Pförtnerhäuschen mit der Band Rambling Rovers aus Trier bei. „Endlich sind wir wieder da, wo wir hingehören“, rief Bandleader Andreas Sittmann aus und eröffnete den Festakt mit dem Gassenhauer von Hannes Wader: „Gut, wieder hier zu sein“. Bei Kölsch und Wein, Irish Folk und Kultschlagern aus den 70ern und 80ern konnte die Stimmung an einem lauen Sommerabend an 40 vollbesetzten Festzeltgarnituren und 20 Stehtischen nicht besser sein.

Der Erste Vorsitzende seit der ersten Stunde, Ralf Erbach, dankte in vollem Fastnachts-Outfit seinen Mitstreitern und Helfern. Der FSR zählt 111+22 Mitglieder, der Beitrag im Jahr kostet 11,11 Euro, für Familien 22,22 Euro. Erbachs Wunsch waren 222 Mitglieder und diesem Ziel ist der FSR am Wochenende ein ganzes Stück weit näher gekommen und dann will Anke Wiechert ein Faß Kölsch spendieren. Bernd Hey.

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