Bad Sobernheim. Es war sehr emotional, als sich spontan in weißen Shirts mit dem Signet „Team Felkestadt“ die Mitarbeitenden vom Bauhof, dem Heimatmuseum oder den Kitas, „Externe“ wie Förster Frank Steines oder die drei Beigeordneten im Kaisersaal trafen, um den scheidenden Stadtchef Michael Greiner würdig zu verabschieden: „Geheult haben wir genug“, äußerten Mitarbeiterinnen vom Freundeskreis Heimatmuseum Priorhof. Auf Nachfrage hob weniger als ein Dutzend Mitarbeiter die Hand, die vor dem Jahr 2010, dem Amtsantritt von Michael Greiner, in städtischen Diensten stehen – mittlerweile ist aufgrund der Kita-Trägerschaften oder ständig steigender Aufgaben die Mitarbeiterzahl in der Felkestadt auf 105 angewachsen.
Noch einmal zählte die Leiterin der städtischen Kita an der Kapellenstraße, Stephanie Engisch, Greiners Eigenschaften, seine verbindliche Herangehensweise und Spontanität und seine Charakterstärke auf. Er habe den richtigen Ton gefunden und sich nicht gescheut oder gedrückt: „Du hast die Messlatte als Chef sehr hoch gelegt. Aber wir wollen heute nicht in die Zukunft blicken, denn wir wissen nicht, was kommt. Wir möchten uns für 14 außerordentlich gute Jahre ganz herzlich bedanken, die uns keiner nehmen kann“, sagte sie und zählte eine Vielzahl von erledigten „Baustellen“ auf. Ob Spatenstiche, Neubauten oder Erweiterungen, die alte Grundschule zum Bürgerhaus, Waldbegehungen durch den Felke Heil- und Aktivwald und vieles mehr.
Eine besondere Stärke sei gewesen, Sitzungen gut vorzubereiten, den Überblick zu haben ohne den Durchblick zu verlieren: „Nicht viel reden, sondern machen, Lösungsorientiert arbeiten, das gesamte Team im Blick zu haben und keine Sorgen an Mitarbeiter weitergeben, sich an Vereinbarungen halten und gegenseitig Vertrauen schaffen“, nannte Stephanie Engisch Eigenschaften namens aller Mitarbeiter und da schwang ganz viel Empathie und Wertschätzung mit. Alle Abteilungen dankten Michael Greiner überreichten Süßigkeiten, Gummibärchen als Nervennahrung. Anke Wiechert versprach eine Broschüre, wie sie seinerzeit Dr Werner Dümmler bei seinem Abschied erhalten hatte.
Michael Greiner selbst fasste sich kurz: „Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt. Die ganze Stadt ist stolz auf Euch und ich bin es auch. Arbeitet weiter so für alle Bürger und die Kinder, die Kirmes, das Heimatmuseum, für das Stadtmarketing oder im Bauhof. Es war eine schöne Zeit mit Euch“, konstatierte er. 6.500 Leuten immer gerecht zu werden, schaffte er nicht, „mit 47,9 Prozent noch nicht einmal die Hälfte“, bedauerte der Sozialdemokrat, der zwei Stunden später im Rathaus als Mitglied des VG Rates Nahe Glan verpflichtet wurde.
Zum Foto: Viele der 105 städtischen Mitarbeiter nahmen im Kaisersaal ihren Chef in die Mitte, applaudierten und dankten Michael Greiner ganz emotional für 14 Jahre als Stadtbürgermeister. Foto: Bernd Hey.