Kirn-Sulzbach. „Auf dem Weg zur Krippe“ hieß das Adventskonzert der beiden Chöre MGV 1881 Frohsinn und der Chorgemeinschaft „Vivace“ mit Solisten am Vorabend zum dritten Advent. Es war ein stimmungsvolles Jahreshighlight par Exzellent vor vollbesetzten Reihen und weckte Vorfreude.

Eingangs setzten gestandenen Mannsbilder vom MGV Frohsinn wie Musikdirektor Peter Nerschbach beim „Dank, sei Dir Herr“ nach Georg Friedrich Händel und Hans-Peter Novack mit seiner kraftvollen Stimme bei einer Hommage auf alle Verstorbenen, insbesondere für Udo Jürgens und Toni Marshall mit „Der letzte Traum ist immer noch ein Happy-End in farbe“, ein epochales Ausrufezeichen. Vor vier Jahren beim 80.Geburtstag von dem Merxheimer Sangesbruder Werner Stumm sang Toni Marshall in Martinstein mit Apollo Meddersheim und Frohsinn Kirn-Sulzbach ein Ständchen – 2024 ist Udo Jürgens ein Konzert gewidmet.

Die musikalische Reise durch Europa eröffnete eine ganz starke Chorgemeinschaft „Vivace“ mit dem „Weihnacht`s Wiegenlied“ von John Rutter und dem schottischen „Away in a manger“ und ließ textlich beim Ave Maria im Stall an der Futterkrippe das Licht über Bethlehem leuchten.  

Die mitwirkenden Solisten wurden mit Bravorufen und Beifallsstürmen gefeiert: die studierte und renommierte Harfenistin, Kammer- und Orchestermusikerin, Bettina Linck, verlieh dem Konzert mit sanft-gezupften Saitentönen festlichen Glanz und durfte nach mehreren verträumten Melodien wie dem englischen Volkslied „Greensleeves“ oder „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ des tschechischen Karel Svobada ein „Halleluja“ in der Version von Leonard Cohen als Zugabe spielen. „Der Harfenklang war für mich ergreifend und ein grandioses Weihnachtsgeschenk“, bekannte der 64-jährige Vivace-Vorsitzende Thomas Pfrengle.

Den italienischen Part übernahm der ebenso beliebte Frohsinn-Sangesbruder Giuliano Marccacini: Peter Nerschbach begleitete dezent das bekannteste italienische Weihnachtslied „Tu scendi dalle stelle“, wo es um die Geburtsszene des göttlichen Kindes ging. Da brachen in der 251-jahre alten, heimelig-anmutenden katholischen Kirche mit seinen drei prachtvollen Barock-Altären und seiner tadellosen Akustik alle Dämme und Jubel aus: „Von wegen Pizza, Pasta, Parmesan und Pavarotti – die Italiener können auch Weihnachten“, lobte eine glänzend aufgelegte Konzertführerin und Conférencieuse Jennifer Schwarz.

Mit Oboe und englischem Horn von Ute Streiß, Alexandra Püttmann (Klarinette) und Ina Brunk am Klavier bereicherte das 2016 gegründete Fischbacher Instrumental-Ensemble Amici die ergreifende und facettenreiche Konzertreise und ließen musikalisch Träume beim „It´s just like a Dream“ oder dem französischen Gesellschaftstanz „Rigaudon“ , bei „Peacefull World“ und „Mary did you Know“ wahr werden. Erneut mit von der Partie und ein weiteres Sahnehäubchen war das Kirn-Sulzbacher Vocal-Ensemble „KiSus“ mit Dominique Hess, Elisabeth Setz, Steffen und Thomas Pfrengle. Das Quartett überraschte A-capella mit starken und schwierigen Passagen beim „Ding-dong, Carol of the Bells“ und dem deutschen „Maria durch ein Dornwald ging“.

Foto: Peter Holler

Alte Lieder arrangierte MGV-Dirigent Peter Nerschbach neu, die Mannen sangen aber auch „Wünsche zur Weihnachtszeit“ von Udo Jürgens aus dem Jahr 1968, das heute auf der Suche nach einer „Welt ohne Sorgen, Welt ohne Not“ aktueller denn je ist. Unter Leitung von Holger Schön sang „Vivace“ aus der Wunschzettel-Edition von Oliver Gies „Weihnachtslieder singen“ und A-capella wunderschön-melodisch die lothringische Weise „Sind die Lichter angezündet“, bevor die Chöre gemeinsam das thüring´sche „Transeamus usque Bethlehem“ und mit den Besuchern in die „Stille Nacht“ einstimmten. Im Anschluss luden die Gastgeber zum Umtrunk am Bürgerhaus ein, wo die Kirn-Sulzbacher Pfadfinder aus dem oberbayrischen Linz das Friedenslicht von Bethlehem an die Nahe brachten und verteilten.

Zum Foto oben: Alle Jahre wieder ist „Auf dem Weg zur Krippe“ in Kirn-Sulzbach Programm. Zweieinhalb Stunden mit Gesang vom Allerfeinsten, mit Solisten- und Harfenklang und Instrumentalmusik vergingen wie im Flug. Foto unten: KiSus-Quartett, Foto von Peter Holler Fotografie!   

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