Bärenbach. Das Männerballett „Die Dachlatte“ mit einer tollen Revue und Esther Färber, die mit Charme und Wortwitz und fideler Performance ihre Anpassungsstörungen selbst auf die Schippe nahm und mit Gesang vom Allerfeinsten das närrische Auditorium von den Sitzen riss, bildeten ein grandioses und stimmungsvolles Finale, wie es hätte nicht besser sein können und ließen das Bürgerhaus in ihren Grundfesten erbeben: Bärenbach feierte „Ole, ole, Fiesta“ bis in die Puppen.

Unter der Regie der Bärenbacher Vereinsgemeinschaft mit den Komiteeterinnen Katharina Porger, Eva Reinhard, Anja Schappert und Sitzungspräsident Thorsten Setz an der Spitze brannten im proppenvoll-besetzten Bürgerhaus   unter dem Motto „Stadt, Land, Bärenbach“ bei ihrer Prunksitzung ein grandioses  Feuerwerk der guten Laune ab. Und wie die alten Sungen, so zwitschern auch die Jungen: Zuvor ab 14.11 Uhr zeigte der Nachwuchs, wo der Barthel den Most holt und wie Stadt und Land harmonieren könnten….

Seit 2018 hält Thorsten Setz im Elferrat auf der Bühne und sein Bruder Jan an den Technikknöpfen im Saal das Narrenzepter fest in Händen. Aber auch die Komparsen und Kulissenschieber Leon Kaiser, Lenn und Christian Simon, Justus und Niclas Kirsch waren fleißig und trugen mit ganz viel Brimborium und Accessoires zum Gelingen bei. Die Eingangsrede zur Lage der närrischen Nation 2024 von Thorsten Setz wurde zum ersten Highlight: Nix 08/15, sondern mit viel Hintersinn und Tiefgang blickte der Bärenbacher Bub launisch über den Tellerrand hinaus nach Spitzbuwwe Weierbach, ins Kirner Land oder nach Hachenbach und watschte die „Uwestähner un Irader hinterm Tunnel“, aber auch Städter im Heckenland am und hinter dem Kirner Hellberg-Tunnel in östlicher Richtung gehörig ab. „Mir uffm Land ist net bange, mir hon Spissbroare un Kirner Lange, mir wisse üwwer alles Beschäd –die Städter duhn ma läd“, schwadronierte er sinngemäß. „Habeck und seine olivgrüne Truppe von Luftpumpe – wollten mit aller Macht erzwingen Wärmepumpe“ bekamen mit bissiger Ironie die Politiker aller Couleur ihr Fett ab. Und ja, die Union „trifft immer wieder der Schmerz – eine Lösung präsentiert er leider nicht, der Merz“.

Jeder Auftritt war mit viel Liebe und Herzblut arrangiert und mit lokalen Kalamitäten und urigem Dorfgeschehen gepfeffert und wurde mit Raketen gefeiert. Ob ein Pärchen-Sketch, ein Zwiegespräch „Bauernmädels versus Stadtfrau“ mit Anja Schappert und Eva Reinhard, die Mädels um die „Michelles“, (Michelle Bleil, Michelle Nagel, Stephanie Jagus und Madeleine Sordon), die seit Jahren als feste Größe mit von der Partie sind und eine mitreißende Choreografie auf die Bühnenbretter legten, oder die Becherbacher Gardemädels unter Leitung von Rebecca Paulus und Regine Jung waren ein Eyecatcher und mussten Zugabe geben: „Derart tolle Kostüme und Uniformen bereichern als Farbtupfer unsere Prunksitzung ungemein“, lobten wie Alfred Litzenburger viele Zuschauer, die allesamt in Feierlaune kostümiert waren.

„Teleshopping“ war ein weiteres Sahnehäubchen, als Annika Kreuzer und Katharina Porger mit Rüdiger Mudrich, Robert Moser und Dennis Sordon drei gestandene Mannsbilder auf der Bühne als Koch oder Traummann, Pool-Boy oder Green-Keeper für die Hausfrau im zweiten Frühling anpreisten wie sauer Bier: Die Männer waren omnipräsent. Sie gaben alles, um als perfekter Hausmann auf dem Laufsteg zu glänzen und alle im Saal wussten genau Bescheid, als die Bärenbacher Originale mit all ihren Marotten assoziiert wurden: Ui jui jui, au au au! – Rakete und Narhallamarsch. Den Glanzpunkt setzte das Männerballett der Fußballer; – kaum auf der Bühne verlangte die Feiergesellschaft „ausziehen“…Noch lange nach Mitternacht war die Polonaise im Saal unterwegs, während auf der Bühne geschwoft wurde.

BUZ: Das Bärenbacher Männerballett „Die Dachlatte“ hat ihre Fangemeinde und überraschte im Finale mit mehreren sportlichen Choreografien, die Katharina Porger einstudierte. Foto unten Bärenbacher Originale! Bernd Hey.

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