Meddersheim. In der jüngsten Gemeinderatssitzung bestimmte der Sachstand „Neubaugebiet Klasteiner Pfad“ (NBG) und der Verbleib der Kita „Rasselbande“ die Themen und erhitzten die Gemüter. Ortschef Bernd Schumacher verlas ein Schreiben von VG-Bürgermeister Uwe Engelmann, dass die Ausschreibungen in vollem Gange sind. Wenn Anfang des Jahres die Kosten für alle Gewerke (Straßenbau, Beleuchtung, Alubrücke) vorliegen, kann aufgrund dieser Summe der Quadratmeterpreis ermittelt werden. Schumacher sagte, die Nachfrage sei „verhaltend“ angezogen und nannte wie seine Vorgängerin seit 2019 einen Preis zwischen 120 und 140 Euro – Ende 2024 könnte Baubeginn der Häuslebauer sein. Nachfrage von Rolf Arzt über den Stand zur „Kita Rasselbande, Ausbauen im Bestand oder Neubau im Klasteiner Pfad? Nichts vom Bund, Land, Kreis oder Jugendamt aufzwingen lassen“, sagte er, beides kämme die Gemeindesschatulle gleich teuer. Beigeordneter Michael Engisch ließ die zurückgehende Kinderstatistik („kaum mehr Geburten im Ort!“) nicht unerwähnt. Auch das NBG beschere nicht aus jedem Haus zwei Kinder, sagte Engisch.

Nach Gesprächen vom 12. April gebe es nichts Neues, denn nach Urteil des OVG Rheinland-Pfalz müssen sich die Landkreise mit mindestens 40 Prozent an den Kosten beteiligen. Solch eine „Zuwendungsrichtlinie“ sei seitens des Kreises nicht erfolgt- entsprechend kann keine Aussage für die „beiden denkbaren Alternativen“ getroffen werden. Stillstand sei ein Hemmschuh, der zu kontroversen Diskussionen im Rat führte: Zuwarten gehe überhaupt nicht, „wir machen uns lächerlich, Meddersheim bekommt nix hin. Wir müssen das NBG durchziehen, eine Kita dort wäre der Todesstoß und dauert Jahre“, echauffierte sich Rolf Arzt (CDU). Auf den Kreis warten sei ein absolutes No-Go. Ein anwesender, potentieller Bauherr schlug in die gleiche Kerbe: Seit 2019 warte man zu, das NBG müsse jetzt Priorität haben. „Es macht keinen Sinn, Banken oder Baufirmen anzufragen, ich fühle mich in dieser Ratsrunde seit 2019 fast schon (un-)wohl“. Aber: Wenn dort im hintersten Eck ein Kindergarten ist und alle brettern da durch, bleiben das Baugebiet und auch die Kita leer, sagte er. Allgemeiner Tenor: Im Frühjahr 2024 „endlich Nägel mit Köpfen machen“.    

Sieben Firmen und Institutionen haben 3.500 Euro als Sponsoring-Leistung für das Weinfest gespendet. Revierförster Stefan Gesse stellte die Forstwirtschaftpläne vor, „es sieht gut aus“: 2022 schloss mit einem Überschuss von 8.494,67 Euro,  in diesem Jahr habe man auf dem 333,2 Hektar großen Waldboden 1.000 Festmeter eingeschlagen. Der Forstwirtschaftsplan 2024 sieht unterm Strich Kosten in Höhe von 61.100 Euro und Erträge von 76.200 Euro und damit ein positives Betriebsergebnis von 15.100 Euro vor; – 2025 wird fortgeschrieben. Grund dafür ist wertiges Eichen- und Laubholz, die Nachhaltigkeitsprämie sowie die Fördermittel klimaangepasstes Waldmanagement in Höhe von 34.100 Euro sowie die jährliche Jagdpacht von 2.000 Euro. Brennholz sei nicht kontingentiert. Am 21. Dezember ist die nächste Ratssitzung, der Gemeinderat schlug fünf Meddersheimer für eine Belobigung beim Neujahrsempfang am 12. Januar 2024 vor, Waldbegehung mit Förster Stefan Gesse ist am 4. Februar 2024 Zuvor findet ein „aufgewerteter“ und vorgezogener Martinsumzug am 7. November ab 18 Uhr mit Andacht in der Martinskirche, St. Martin und Musikkapelle zum Meddersheimer Sportplatz statt, der im Portal „Meddersheimer Gebabbel“ mit drei Dutzende Einträgen hohe Wellen schlug: Kirchengemeinde, Ortsgemeinde und Fördervereine ziehen an einem Strang: „Ich finde das angemessen für eine Weinbaugemeinde, die seit 1604 den heiligen St. Martin im Ortswappen trägt“, sagte OB Bernd Schumacher.

Zu den Fotos: Es geht nicht voran mit dem NBG Klasteiner Pfad – optisch forderten Ratsmitglieder, das Unkraut zu jäten: „Wir werden zum Gespött“ war im Gemeinderat zu hören – 2024 sollen „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden, die Bagger rollen und Ende 2024 Häuslebauer mit dem Bau ihres Eigenheimes beginnen können.

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