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Region Nahe Glan. Rund 650 Wehrleute in 33 Wehren in der Verbandsgemeinde (VG) Nahe Glan verfügen über 64 Fahrzeuge und sind täglich übers Jahr „24/7“ rufbereit um anderen zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen oder wenn es brenzlig wird. Die Jugendfeuerwehren mit „Bambinis“ zählen 150 Schüler – „hier wird in den Orten tolle Arbeit geleistet, die Ausbilder haben alle Hände voll zu tun und stoßen an ihre Grenzen“, sagte Wehrleiter Lothar Treßel bei der Präsentation der Einsatzstatistik 2023.

Demnach waren alle Wehren im Einsatz und wurden 257-mal alarmiert (Zum Vergleich 2022: 288 mal, 2021: 245 mal). Lediglich 13 Einsätze standen im März zu Buche, 38-mal waren die Wehrleute im Juli draußen und bekämpften über VG-Grenzen hinaus (Lauterecken/Wolfstein oder Alsenz-Obermoschel) in den Orten Sitters, Obermoschel oder Waldgrehweiler 16 Flächenbrände.

Im Oktober spielten die meisten Brandmeldeanlagen (BMA) verrückt. VG-weit besteht zu 37 Betrieben und Firmen in der Region der direkte Draht; – übers Jahr lösten auch private BMA 33 mal Alarm aus, etwa weil die Suppe auf dem Herd anbrannte. Ein weiteres leidiges Thema sind 71 Fehlalarmierungen. Im November wurden elf Martinszüge begleitet. 42 Brandeinsätze, neun Verkehrsunfälle und 59 technische Hilfeleistungen stehen zu Buche, ebenso wie 19 Türöffnungen. 20-mal wurde der Rettungsdienst unterstützt und teils die Drehleiter eingesetzt. Zwei Menschenleben sind zu beklagen: Eine Tote wurde in der Felkestadt hinter einer Tür gefunden – bei einem Motorradunfall auf der K 24 wurde eine Fahrradfahrerin bei Winterburg Mitte August tödlich verletzt.

Bei sechs größeren Stromausfällen wurden innerhalb von 30 Minuten die Feuerwehrhäuser besetzt. Sollte festgestellt werden, dass Handy und Telefon ausfallen, können dann Bürger vom Feuerwehrhaus einen Notruf absetzen. Die Einsätze fanden meist zwischen 9 und 23 Uhr statt. Die felkestädtische Feuerwehreinsatzzentrale war 141-mal und Meisenheim 46-mal besetzt. Bad Sobernheim rückte 91 mal, Meisenheim 57 mal und Monzingen 30 mal aus. Eine personelle Aufstockung ist in den Wehren Martinstein, Winterburg und der Stadt Meisenheim wünschenswert, informierte Lothar Treßel.

Die in der Felkestadt stationierte Rettungshunde-Ortungstechnikstaffel (RHOT) des Landes Rheinland-Pfalz hatte landesweit 32 Einsätze. Diese Einsatzzahlen werden in diesem Jahr steil nach oben gehen, weil die RHOT einen ausgebildeten Personen-Spürhund hat und daher bereits in diesen Januartagen 2024 vier Mal für die Personensuche alarmiert wurde, einmal auch in der VG.  

In punkto digitaler Alarmierung ist der Aufbau des Netzes im Kreis KH abgeschlossen, wodurch sich die Qualität erheblich steigerte, konstatierte Treßel. Aktuell läuft der Austausch des neuen Sirenenwarnsystems. Momentan hapert es vereinzelt (wie in Schweinschied) mit der Sprachansage und der Anbindung der neuen Sirenen an die Leitstelle, dies werde zeitnah behoben.  

Das Thema Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) und Hauptamt der Gerätewarte, wie in der VG Rüdesheim, ruht, und ist aktuell kein Thema.

Übrigens: 27 Alarmierungen (4-mal RHOT) sind für drei Wochen im neuen Jahr 2024 außergewöhnlich viel, auch wenn es sich um elf Fehlalarme und 12 Einsätze handele. Seine zehnjährige Dienstzeit als VG-Wehrleiter endet für Lothar Treßel am 6. Juli 2024, einen Tag vor seinem 63.Geburtstag. „Dann ist definitiv ehrenamtlich Schluss“, sagt er – seit einem Jahr ist der Monzinger in der Freistellungsphase eines großen deutschen Kommunikationsunternehmen und ohne dies sei dieser „Volltimejob von morgens bis abends quasi mit 650 Beschäftigten und 64 Fahrzeugen wie in einem großen Unternehmen verantwortlich nicht mehr zu meistern“, zählte Treßel ständig steigende Aufgaben und neue Anforderungen, Beschaffungen, Prüfungen oder Dokumentationen auf. Auf dringenden Wunsch und Appell der VG-Wehrleitung ist das auszuschreibende Hauptamt für den VG-Wehrleiter momentan in den Gremien der VG in der Beratung (Wir berichteten am 19. Januar „Streit um den Stellenplan“). „Das Ehrenamt kommt ohne das Hauptamt nicht mehr aus“, und das sei nun mal Fakt und landesweit erklärtes Ziel, so Treßel.

Zu den Fotos: Zur Jahresmitte endet für den 62-jährigen VG-Wehrleiter Lothar Treßel seine zehnjährige Dienstzeit. Die 33 Wehren in der VG Nahe Glan wurden im vergangenen Jahr 257-mal alarmiert. Das Foto mit der ganz starken Bad Sobernheimer Jugendfeuerwehr entstand bei seinem VG-Wehrleiter Antritt vor zehn Jahren, 2014 Foto: Bernd Hey.  

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