Monzingen. Bei der jüngsten Infoveranstaltung im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung wollten Gemeinderat und Bauausschuss eruieren, welche klimafreundliche Technologie zur Wärmeversorgung im Neubaugebiet (NBG) „Auf der Ley II“ möglich sei. „Eine Entscheidung wird heute nicht gefällt“, begrüßte eingangs der Vorsitzende Klaus Stein. Rede und Antwort standen von der VG Nahe Glan die Klimaschutzmanagerin Cindy Lu Theis und vom Kompetenzzentrum der Energieagentur Rheinland Pfalz Referatsleiter Paul Ngahan, um für die Gemeinde auszuloten, welcher Ausbau von Wärmenetzen und Alternativen es für das Monzinger NBG Auf der Ley II gibt.
Cindy Lu Theis stellte anhand eines Zeitstrahls den Sachstand, Sinn und Zweck und einen strategischen Maßnamenkatalog über die Inhalte der kommunalen Wärmeplanung für Kommunen unter 100.000 Einwohnern bis 2028 vor. Hintergrund ist die gesetzliche Pflicht auf dem Weg zur Klimaneutralität, wo bis 2045 in punkto Heiztechnologie 100 % Reduktion der CO²-Emissionen als Zielsetzung verankert ist. Trotz dem ländlichen Raum an Nahe & Glan sollten dann über die Hälfte der Gebäude mit elektrischen Wärmepumpen versorgt sein.
„Die Neubauten von heute sind die Altbauten von morgen“, konstatierte Paul Ngahan und plädierte für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Detailliert informierte er über seine Referenzen im Ahrtal in punkto innovativer Quartiersversorgung, über Investitionen und Fördermöglichkeiten, zu bedenkende Aspekte und Fallstricke bei Kalt- und Nahwärmenetzen und des Klimawandels als „Mammutaufgabe“ mit heißer werdenden Sommertagen. Jüngst hätten die Hauseigentümer Robert Habeck einen „Bärendienst“ erwiesen und 800.000 Gas- und 200.000 Ölheizkessel erneuert, sagte er.
Für ein so genanntes Kaltes Nahwärmenetz müsste für das NBG auf Ebenhöh auf einem Feld eine 150 Meter tiefe Energiequelle für Tiefenwasser gebohrt werden; – im Verlaufe der Infoveranstaltung und auf Nachfragen der Mitarbeiter der VG-Bauabteilung, Michael Wolf und Michelle Weikert, kristallisierte sich jedoch heraus, dass für die 20 Bauplätze das „Kalte-Wärmenetz“ grundsätzlich zu klein und unwirtschaftlich sei, zudem verzögere eine Machbarkeitsstudie inklusive Stromkonzept den Fortgang des NBG Auf der Ley II. Ein Anschlusszwang aller Häuslebauer sei nötig, damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen.
Repräsentanten der Erschließungsträger wohnten der Infoveranstaltung wortlos bei; – in früheren Ratssitzungen beantworteten sie die Gretchenfrage als Projektierer und Betreiber der Heizzentrale zu intensiv, kostspielig und aufwändig für alle Beteiligten. Eine Alternative könnte die Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe (EDG) sein, die Ratsmann Elmar Schauß und OB Klaus Stein nannten. Bernd Hey.
>>>OB Klaus Stein teilte mit, dass das Gemeindehaus an der Martinskirche ab 16. Dezember geschlossen ist, weil bis Mitte Februar 2025 ein neuer Zählerkasten gesetzt wird und zwingend notwendige Elektro-, Maler- und Trockenarbeiten ausgeführt werden. Bernd Hey.