Hochstetten-Dhaun. Mehrfach wurde in jüngster Vergangenheit mit Zahlen jongliert und Falschmeldungen über die drei Hochstetter Brücken kolportiert, wie Ortschef Hans Helmut Döbell jetzt beim vierten Bürgertreff im Haus Horbach klarstellte und die aktuelle Haushaltssituation erläuterte.

In der Legislaturperiode ab 2019 wurden 50 Millionen Euro in Hochwasserschutz, Bahnhof, B 41, Hangrutsch und Kita „Zwergentreff“ investiert. Die marode Nahebrücke vor dem Ortsteil Hochstädten werde komplett erneuert. Im Zuge des neuen B 41 Ausbaus habe man die Kreisstraße kraft Gesetzes übertragen bekommen, informierte der Ortsbürgermeister. Der Kreis als ehemaliger Baulastträger sei verpflichtet, diese Instandzusetzen, die Kosten der Brücke bezifferte der Landesbetrieb Mobilität auf 3,156 Millionen Euro bei 75 Prozent Förderung. Den Rest trägt nach entsprechender Beurkundung vor drei Monaten der Kreis. Mehrwert ist eine Verbreiterung um einen Meter auf 4.50 Meter und ein Bürgersteig von 1,50 Meter Breite. Aufgrund der HQ 100-Hochwasserberechnungen wird die Brücke um 50 Zentimeter höher. Ganz wichtig ist, dass die Sportplatzbrücke auf sechs Tonnen Nutzlast noch in diesem Jahr als Umleitungsstrecke fertig ausgebaut wird, Döbell nannte dafür Kosten von 750.000 Euro und dann werde auch der Weg südöstlich der Nahe nach Hochstädten asphaltiert.

Tipps und Anregungen waren beim Bürgertreff erwünscht: Der Rückbau der alten B 41 in der Ortslage, die Verlegung der Bushaltestelle und der Schülertransport brannte den Bürgern quasi „unter den Nägeln“, und: Wie ist die Räum- und Streupflicht geregelt, wann kommt eine neue Tankstelle nach Hochstetten und wann wird die Web-Cam und das Tor an den Sky-Walk montiert? Die Web-Cam sei da und werde von der Bergwacht installiert, für das Tor muss ein Gestattungsvertrag mit dem Eigentümer abgeschlossen werden, antwortete OB Döbell. Parkmöglichkeiten und die Pflege der Grünanlagen und rund um den Bahnhof wurden hinterfragt: „Wir erwägen, einen dritten Gemeindearbeiter einzustellen. Wo es am Bahnhof gepflegt ist, gehört der Gemeinde. Wo nicht, der Bahn“, antwortete das Dorfoberhaupt. Dringlicher Appell war, die neuen Behältnisse für Tretminen verstärkt zu nutzen. Bürger sorgten sich um gefällte Bäume. Hier informierte Döbell, dass die vor 40 Jahren gepflanzten Bäume jetzt in die Verkehrssicherungspflicht hineinwachsen und teils innen beschädigt seien. Jedoch fälle man nach dem Forstwirtschaftsplan genau die Hälfte der Bäume, die man nach dem Hiebsatz und dem Nachhaltigkeitsprinzip fällen könnte, sagte Döbell.

Rückblick: Aus der ersten Dorferneuerung 2004 hatte die Gemeinde wegen dem Dorfladen an der B 41 und den Bürgerhäusern einen Schuldenstand von 583.000 Euro. 20 Jahre später, 2024 sind es bei langfristigen Krediten noch 22.569 Euro. Wegen dem Umbau der Kita „Zwergentreff“ mit Kosten im Eigenanteil von über 700.000 Euro schrumpften die Rücklagen von 1,4 Millionen auf 601.000 Euro, will heißen, dass alle Investitionen 2024 ohne Kreditaufnahme finanzierbar sind. „Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen; -Luftschlösser werden keine gebaut“, informierte Döbell. Mit dem Steinbruch ist Hochstetten quasi „steinreich“ – eine weitere Besonderheit: Die Gemeinde habe eine Ausbausatzung, aber Hochstetten habe noch nie einen Straßenausbau gemacht, folglich wurden die Bürger mit keinen Kosten belastet, weil alle Maßnahmen über Instandhaltung laufen und die trägt seit Jahrzehnten komplett die Ortsgemeinde.

Zum Foto: Die marode Nahebrücke vor dem Ortsteil Hochstädten wird ebenso wie die Sportplatzbrücke komplett erneuert. Foto: Bernd Hey.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner