Weiler bei Monzingen. Die jüngste Ortsgemeinderatssitzung mobilisierte über 30 Einwohner. Einstimmig votierte das Gemeindeparlament gegen zwei Solarparks und sendete kein positives Feedback Richtung Investoren.  Weiler ist seit den Kommunalwahlen ohne Dorfoberhaupt; – die Sitzung leitete der Erste Beigeordnete Andreas Strohm sachkundig und souverän mit der VG-Sachbearbeiterin Michelle Weikert. 

Ein Konsortium von Projektierern, Rechtsanwälten und Steuerberatern wollte im Areal „Seegewann“ und „Talflur“ vorrangig genutzte Flächen für die Landwirtschaft als eine Photovoltaik-Freiflächenanlage (PV) nutzen. Der zweigeteilte Geltungsbereich umfasst etwa 1,16 Hektar. In der dritten Teilfortschreibung des regionalen Raumordnungsplanes wurde aber eine Mindestgröße von 10 bis 20 Hektar festgelegt. Planungshoheit liege bei der Ortsgemeinde – der Rat votierte einstimmig dagegen. Grund: Zu klein und in unmittelbarer Sicht der Ortslage.

 Ebenso stimmte das Gemeindeparlament nach Jahren der Wiedervorlage und nach teils kontroverser Beratung einstimmig gegen zwei Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die den Gonrather Hof westlich mit 37 Hektar und östlich mit 31 Hektar (Insgesamt: 68 Hektar), quasi „einkesseln“ würden: „Wie kann man so die Landschaft zerstören, die Lage ist suboptimal, wenn man dort nicht wohnt“, echauffierte sich Anwohner Willi Ebert. In Dorfnähe  ablehnen und beim Gonrather Hof zulassen, sei ein absolutes No-Go. Anders wie 900 Meter Abstand bei Windrädern ist ein „tatsächlicher Abstand bei PV Anlagen außer Blendgutachten nicht festgelegt“, informierte Michelle Weikert. „Und solange Monzingen, Langenthal, Seesbach und Weiler in einem Pool Windenergie zu realisieren versuchen, macht es keinen Sinn etwas anderes auszuweisen“, sagte Andreas Strohm, der keine Angaben über Planung und Standorte machen konnte. Ratsmann Felix Kehl forderte unter dem Aspekt nach Paragraf 6 der EGG Zulage von 0,2 Cent pro Kilowattstunde für den Gemeindesäckel mehr Informationen zu PV-Freiflächen, zumal der Windrad Projektierer BayWa insolvent sei, sagte Kehl. Das „Nein“ zum Standort war einstimmig.

Der Gemeinderat beschloss die unveränderte Hebesatzung (A: 345, B: 465 und Gewerbe 380 % v.H) über die Realsteuerhebesätze für das Jahr 2025. In punkto 13. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der ehemaligen VG Bad Sobernheim votierte der Rat einstimmig, den Gonratherhof als bebauter Ortsteil auch bauplanungsrechtlich in die Ortsgemeinde Weiler zu integrieren.

Bei der Einwohnerfragestunde dankte Erster Beigeordneter Andreas Strohm für die „großartige Unterstützung beim Aktionstag mit über 30 Helfern“, wo Friedhof, Buswartehalle, Gemeindehaus und Pausenhalle sowie die Grillhütte auf Vordermann gebracht wurden. Strohm informierte über den Fortgang der Glasfaser- und Stromanbindung, wo Anfang 2025 die Netze freigeschaltet werden können. Der Friedhof werde digitalisiert, auf Vordermann gebracht, und unter Federführung der VG Nahe Glan die abgelaufenen Grabmale sowohl durch Angehörige wie der Ortsgemeinde geräumt.

Am 30. November ist von 9 bis 11 Uhr Waldbegehung, im Anschluss Gemeinderatssitzung. Die Anwesenden hakten in Sachen Marktplatzgestaltung  und Dorferneuerung sowie zum Stand des Starkregen- und Hochwasserschutzkonzeptes nach und unterbreiteten Vorschläge. Bernd Hey.

Foto unten: Willi Ebert, Karl Heinrich und Udo Hexamer (vorne, von rechts) sprachen sie wie der komplette Ortsgemeinderat gegen Solarparks und den Standort rings um den Gonratherhof   aus. Foto: Bernd Hey.  

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