In der Verbandsgemeinde Kirner Land ist der Himmel im weiten Rund zwischen Baumholder und Bingen strahlend himmelblau, hier dominiert die AfD. In der Stadt Kirn hat AfD-Blau mit über 40 % das Genossen-Rot eines historischen Tiefstands von 23 % übertüncht. In Simmertal steht der blaue Balken im Organigramm oder in Shapefiles über 30 % vor CDU & SPD. Kirn, Meckenbach, Hochstetten-Dhaun, Simmertal, Heinzenberg, Hennweiler, Bruschied, Brauweiler, Horbach & Weitersborn, Otzweiler und Limbach (Remis AfD & CDU bei 24,7 %), siehe Landesergebnis >Kreuznach, Wahlkreis Kirner Land, VG. Eine deutliche Zäsur bildet die Unzufriedenheit der gescheiterten Ampelregierung sowie die Kommunalpolitik vor Ort ab und steht für eine signifikante Verschiebung in der Parteienlandschaft und im Wählerverhalten. Auch Bad Sobernheim mit 27,6%, Meisenheim mit 29,9 % ist AfD dominiert, in16 von 34 Nahe Glan Gemeinden siegte die AfD.
Mit 31 Abgeordneten ist RLP in Berlin vertreten, 11 aus der CDU. Sehr erfreulich war in Rheinland-Pfalz mit 83,9 % die beste Wahlbeteiligung seit über 35 Jahren. „Die Leute sind hoch motiviert, interessiert, und wollen mitbestimmen, wie es in unserem Land weitergeht“, sagte der Lauschieder Ob Willi Marx (stehend), Lauschied ist CDU-Hochburg.

„Klöckner holt das Direktmandat und bangt trotzdem“ so lautete die erste Headline des ÖA am Wahlabend – erst in der Nacht war klar, nachdem die FDP und das BSW scheiterten, dass die 52-jährige Christdemokratin aus Guldental den Einzug wuppte. Mit 32,3 % holte sie sich den Wahlkreis 200, KH & BIR, von Dr. Joe Weingarten (Alsenz) zurück, der auf 26,3 % kam. An dritter Stelle landete Nicole Höchst von der AfD mit 21,2 %, was beweist, dass der Wähler eben keine Vorschusslorbeeren an Etablierte verteilte. Warum wohl? So mussten die Reihen mit Parteibuch fest geschlossen werden, was diesmal klappte.
Für J.K. war es eine nie dagewesene und omnipräsente Herausforderung, eine kostspielige Medien- und Materialschlacht. Sprichwörtlich ging es um jede einzelne Erst- und Zweitstimme und um viel Geld! Das wusste sie. Wegen dem neuen Wahlrecht und der Reduzierung der Abgeordneten im Deutschen Bundestag von 736 auf maximal 630 (Wegfall der Überhang- und Ausgleichsmandate) konnte es gut möglich sein, dass das gewonnene Direktmandat im Vergleich zu besseren Wahlkreisergebnisse nicht ausreicht.
Es bleibt spannend, Stühle rücken und Kofferpacken ist angesagt, aber: Eine Konfrontationspolitik gegen demokratisch-gewählte Mitbürger („mit den Schmuddelkindern spielt man nicht“) ist grundsätzlich falsch. Und: Die AfD hat noch nicht einmal überplakatiert.

Unterhaken und resilient einbinden ist das Gebot der Stunde. Noch hat die mehrheitsfähige demokratische Mitte die Chance, der (Bundes) AfD die mysteriösen Flausen nicht länger hochzuspielen, sondern auszutreiben. Fakt ist, dass die Alternative für Deutschland mit ihrer Präambel und 90 Punkte Grundsatzprogramm längst in der Gesellschaft angekommen ist und all das aufzählt, worüber sich die „Regierenden“ blindlings und kontraproduktiv hinwegsetzten. Da liegt der Hase im Pfeffer. Moderne Kriegsführung bestand „früher“ darin, den „Feind“ zu umgarnen und mit seinen eigenen Waffen zu schlagen…Die neue GroKo darf nicht gefangen in der Stagnation bleiben. Sie hat nur noch einen Schuss im Lauf und muss auf allen Ebenen schnell liefern, dann kann es nur besser werden. Bernd Hey.