Merxheim. Noch einmal Glück gehabt – Gott Jokus muss ein Merxheimer sein: Regenwolken zogen am Sonntag an Merxheim vorbei, als sich etwas verspätet der 48. Fastnachtsumzug unter Anleitung der jüngsten, grün-gelben Garde mit ihrem FCMW-Schiffchen um Andrea Ottenbreit und dem Dreigestirn Torsten Ottenbreit, Tobias Bechthold und Zugmarschall Jörg Ackermann an der Spitze, in Bewegung setzte und Blümchen verteilte.

Die Resonanz war mit Tausenden Besuchern wie eh und je enorm, „mehr als im vergangenen Jahr“, konstatierten Monzinger und Meddersheimer am Straßenrand. Der Umzug ist ein gesellschaftliches Ereignis, in den Hofeinfahrten spielen Buben Fußball, überall stehen Grüppchen und Cliquen beisammen und hören fastnachtliche Stimmungsmusik vom Band, oder bieten Köstliches zum Essen und Trinken an: Etwa im Merxheimer Stübchen leckere Steaks vom Grill oder bei Rolf Bamberger kesselfrische Fleischwurst, die Benny Zorn und Nadja Ulrich ausgeben und die auch kostenlos an die Akteure im Zug verteilt wurden. „Wir stehen seit Jahrzehnten hier, das hat Tradition“, sagten Stefan Ottenbreit und Hans-Günther Neuhaus, gebürtiger Kirner.

Übrigens pflegt die Fastnachts-Corporation Merxheimer Wind (FCMW) gutnachbarschaftliche Beziehungen, am Samstag waren sie in Meisenheim, am Montag die Felkestadt und so bereicherten auch Abordnungen von dort das 48. Spektakel. Aus Kirn kam Beat & Soul, aus Meisenheim der MCC, aus der Felkestadt der Förderverein Sowwerummer Rosenmontagszug, „Losse mol“ aus Staudernheim, die Nahe-Tornados, die am Freitag in Kirschroth vor prächtiger Publikumskulisse ihren Wagen „Space-Shuttel: Race tot he Space“ präsentierten.

Utopisch unter dem Motto „Steam-Punk-Style“ schien die große Clique der „Scheierdengler“ aus Weiler und Merxheim aus der Zeit gefallen. Sie machten ihrem Namen alle Ehre, erinnerte an die Anfänge der Industriealisierung, wo überall ein Zahnrädchen ins andere griff und die Tüftler Torben Bankauf und Thorsten Kessel einen Eyecatcher auf die Straße brachten. 32 Akteure zählten die Merxheimer Familien Rosenow und Theile, die als „Rosentheilchen“ seit vielen Jahren ganz viele süße Sachen verteilen. „Wirsings“ Zauberwürfler waren mit gut einem Dutzend Schüler und ebenso vielen Eltern eine Augenweide – und auch der Jugendchor „in Time“ hinterließ eine tadellose Visitenkarte. Personell ebenfalls ganz stark mit mehreren Gruppen und prächtigem Motivwagen war traditionell das „Blaue Ballett“ unterwegs. Sabrina Bunn war mit ihrer Clique mit von der Partie, und das Brauhaus „Denkmalz“ mit Bruno Schneider bildete mit der Tierarztpraxis Alexandra Erbeldinger und dem „Avarella“ Gestüt ebenfalls eine sehenswerte Zugnummer. Bernd Hey.

Zu den Fotos: Merxheim Helau: Beim 48. Fastnachtsumzug trugen die frohgelaunten und herrlich kostümierten Akteure und wunderschön anzusehenden „Feierbiester“ das Motto der diesjährigen Prunksitzung „Jahrmarkt anno dazumal“ auf die Straße. Foto: Bernd Hey.

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