Meddersheim. Im Gemeindesaal der Weinbaugemeinde konnte der scheidende Vorsitzende Berthold Schick neben dem amtierenden Vorstand des Kreisjugendausschusses wieder eine ellenlange Liste prominenter Persönlichkeiten vom geschäftsführenden Vorstand des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) um Präsident Dr. Hans-Dieter Drewitz und seinen künftigen Nachfolger den Vizepräsidenten für Recht beim DFB und SWFV Thomas Bergmann begrüßen. Landrätin Bettina Dickes, der Erste Beigeordnete der VG Nahe Glan, Ron Budschat, Ortsbürgermeister Bernd Schumacher und der Erste Vorsitzende Daniel Maurer vom gastgebenden, 430 Mitglieder starken TuS Meddersheim begrüßten die Delegierten ganz herzlich.

Die Versammlung gedachte den verstorbenen Sportkammeraden Gerd Menne, Friedhelm Henrich, Wolfgang Lauer, Ellen Venter-Gins, Dieter Müller, Gerhard Stilz und Michael Schlarb.

„Bad Kreuznach ist spitze und immer etwas ganz Besonderes“, begann frohgelaunt Präsident Hans-Dieter Drewitz sein Grußwort und erinnerte an Dellen in punkto „beängstigender Schiedsrichter- und Mannschaftszahlen mit Schrumpfstaffeln, die nicht vergnügungssteuerpflichtig waren, was gottseidank überwunden“ sei. Noch in Präsenz vor Corona fand zuletzt der Kreisjugendtag in Bad Kreuznach statt. Die Staffeln seien erstarkt, um Wettbewerbe zu gewährlisten. Jetzt werde ein Generationswechsel vollzogen, wenn das Präsidium einmütig als seinen Nachfolger und Teamplayer Thomas Bergmann vorschlagen werde, der mit Input und seinem Fachwissen im Fußball tief verwurzelt sei und für Kontinuität stehe, verriet der Präsident ein offenes Geheimnis. Es gehe auch künftig um Inhalte und so wie der Kinderfußball zu einer Erfolgsstory belebt und gestärkt wurde, gelte es, dass Verband und Vereine „ganz eng Seit an Seit in Sachen Jugendfußball stehen, um dauerhaft erfolgreich zu sein“, rief er aus. Wenn keine B- und A-Jugend mehr auflaufe habe man ein Problem, aber: „Nicht angstvoll in die Zukunft schauen. Wir brauchen mit Power und mit Gas einen Doppel-Wumms und klaren Kompass, denn Fußball verbreitet Spaß und ist das schönste Hobby der Welt“, ermutigte Drewitz unter lautem Applaus.

Landrätin Bettina Dickes hatte als Vorsitzende des Turngau Nahetal quasi einen zweiten Hut auf, als sie dem Sport insgesamt neben dem gesundheitlichen Aspekt ein ganz hohes Heimat- und Zusammengehörigkeitsgefühl attestierte und den Vereinen, Jugendleitern und dem Ehrenamt in höchsten Tönen dankte, auch wenn die Motivation allgemein schwieriger werde. „Für mich sind Sportvereine etwas elementar Wichtiges“, lautete ihre Botschaft.

Namens der VG Nahe Glan aber auch für die gesamte kommunale Familie im Kreis dankte VG-Beigeordneter Ron Budschat und erinnerte sich gerne an seine Kindheitstage zurück, da, wo er vor 40 Jahren im TuS Meddersheim mit dem Tischtennisspielen begann. „Sport ist wichtig – für uns ist der TuS ein Segen“, konstatierten die Gastgeber, OB Bernd Schumacher und TuS-Chef Daniel Maurer und hießen herzlich willkommen. Sie warben für die Weinbaugemeinde, dankten aber auch in höchsten Tönen dem Gremium und dem scheidenden und symphytischen Berthold Schick, „der große Fußstapfen hinterlässt“. 

Berthold Schick aus Boos blickte bei seinem Abschied humorvoll zurück, wie alles begann: Er war 1994 Jugendtrainer in Sobernheim, als er zur tätigen Mithilfe „bei der Kreisauswahl angeheuert wurde – es sind nur ein bis zwei Stunden die Woche. Daraus wurden zwei Stunden am Tag“, erinnerte er sich. Nach dem Job als Beisitzer und Vize übernahm er im Kreisjugendausschuss 2008 den Vorsitz. „Rückblickend war es eine tolle Zeit, ich habe viele Freundschaften genossen und Bekanntschaften geschlossen und es fällt mir nicht leicht zu sagen, es ist Schluss, und Tschüs!“. Ein bedrückender Wehrmutstropfen für ihn („es tut weh“) war die schwache Resonanz, die er mit fehlender Wertschätzung beim Kreisjugendtag 2024 in Meddersheim verknüpfte. Die Versammlung erhob sich und applaudierte lange – Andreas Nitsch aus der Felkestadt überreichte ein Präsent und einen Schal vom FC 2015 Bad Sobernheim, die eigentliche Laudatio auf „eine Institution und für einen ganz besonderen, beliebten und tollen Menschen“ hielt Thomas Dubravsky und überreichte ihm den Ehrenbrief des SWFV, Berthold Schick war 27 Jahre im Kreisjugendausschuss tätig, als Trainer und Betreuer leitete er während seiner 40-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit verschiedene Jugendstaffeln auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene, er war Vorsitzender des Sportgerichts und habe sich durch seine Fachkompetenz und den angenehmen Umgang mit jungen Menschen besondere Verdienste erworben.  

Der Bericht des scheidenden Vorsitzenden Berthold Schick erreichte die Vereine per E-Mail, in punkto Aussprache gab es keine Wortmeldungen. Von 39 eingeladenen Vereinen waren 23 anwesend, alle Vertreter unter Versammlungsleiter Thomas Dubravsky votierten mit Ja für den neuen, 63-jährigen Vorsitzenden Armin Leyser vom FC Viktoria Hennweiler, und für Eric Beck als sein Stellvertreter. Der restliche Vorstand der Staffelleiter und Beisitzer wurde en Block gewählt: Jörg Theobald, Thomas Hartmann, Torsten Sulzbach und Jasmin Raskopf.

Der „Neue“ Armin Leyser (links) und Berthold Schick

In seinem Schlusswort betonte das Hennweiler Urgestein und der frühere Polizeibeamte Armin Leyser, der seit 2009 als stellvertretender Vorsitzender fungierte, dass sich der SWFV und der Kreisjugendausschuss verstärkt um die Kinder- und Jugendarbeit mit seinen Trainern und Betreuern als „das wichtigste Gut, was wir haben“, annehmen und Spaß und Freude wecken müsse, um die Zukunft zu meistern. Der Verband biete dazu spezielle Angebote. Bernd Hey.  

Zum Ehrungsbild oben: Verdiente Sportkameraden wurden mit Urkunde und Ehrennadel beim Kreisjugendtag geehrt: Der scheidende Berthold Schick (von links) zeichnete Thomas Hartmann (TuS Waldböckelheim), Andreas Nitsch (FC 2015 Bad Sobernheim), Steffen Domann (TuS Bosenheim, Pascal Petry (TSV Degenia Bad Kreuznach), Jens Lehnhoff (MJSG Waldböckelheim), und Eric Beck (SC Odernheim) aus. Thomas Dubravsky und Hans-Dieter Drewitz gratulieren. Bernd Hey.

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