VG Nahe Glan / Staudernheim./ Odernheim. Der Schulträgerausschuss und der Bau-, Planungs- und Liegenschaftsausschuss der VG Nahe Glan waren zum Ortstermin zu den Grundschulen in Staudernheim und Odernheim eingeladen, weil im Rahmen des Rechtsanspruchs im Ganztagsförderungsgesetz Fristen zur Beihilfe geplanter Maßnahmen gewahrt werden mussten. Die Staudernheimer Schulstraße ist derzeit voll gesperrt, lediglich der Schulträgerausschuss war Beschlussfähig. Der VG-Bauausschuss wird erneut eingeladen, um Aufträge am Neubau Feuerwehrhaus Monzingen und in der Kita Meisenheim zu vergeben.            

Nach der Erstellung eines Schulentwicklungsplanes wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 stufenweise an den Grundschulen eingeführt. Während Meisenheim, Monzingen und Bad Sobernheim nach Worten von VG-Bürgermeister Uwe Engelmann „sehr gut aufgestellt sind“, bestehen in den Grundschulen Staudernheim und Odernheim gravierende Mängel und Handlungsbedarf. Die nahm der Schulträgerausschuss vor Ort in Augenschein und segnete die Entwurfsplanung mit Kostenschätzung einhellig ab: Diese müssen detailliert bis Ende Juni beim Jugendamt des Kreises eingereicht sein, damit sie von der ADD bis Ende Juli bewilligt werden können, wie Sachbearbeiterin Tanja Werking den Ausschuss informierte. An so genannten „Basismittel“ stehen der VG Nahe Glan 770.000 Euro zur Verfügung, die bei eingepreister Eigenbeteiligung bei weitem nicht ausreichen.

GS Staudernheim: Insbesondere die Essenssituation und eine viel zu kleine Küche neben der Bücherei im zweiten Obergeschoss muss in der Staudernheimer Schulstraße 36 komplett geändert werden. Schulleiterin Birgit Fritz nannte 69 Schüler, von denen 42 an der Ganztagsbetreuung teilnehmen, und erläuterte die Abläufe, was wo gelagert, angeliefert und „beigekocht“ wird, und wo mit Rollis und Servierwagen gegessen und wie der weitere Schulablauf gehändelt wird, weil das zubereitete Essen nicht über Treppen getragen werden kann. Eine Mensa sei nicht angedacht, kleinere Schulen hätten zudem kein Anrecht auf einen FSJ´ler: „Man wurschtelt sich so durch, gravierender Handlungsbedarf besteht – es muss alles besser werden“, erklärte Birgit Fritz. Architekt Christoph Müller stellte den Planungsentwurf sowie eine Kostenschätzung für 1,2 Millionen Euro vor, die einen eingeschossigen Küchenanbau inklusive Nebenräume mit einem Fahrstuhl im Erdgeschoss hinter der Grundschule Staudernheim vorsieht. „Wir verbauen uns nix und können auf den Kontrakt aufstocken“ – so sieht es die Planung vor. Auch die benachbarte und ebenerdige Kita in der Grundschule könnte dann essensmäßig mitversorgt werden. Bekanntlich hat der Ortsgemeinderat nicht die Trägerschaft der Kita „Tausendfüßler“ an die VG Nahe Glan abgegeben, was „nicht in Stein gemeißelt“ und sich nach den Kommunalwahlen ändern könnte, war zu hören.  

GS Odernheim: In der Disibodenberg Grundschule in der Turnhallstraße 3 führte Schulleiterin Silke Bohn-Kistner in den „Backstage“ des unterkellerten und unter Denkmalschutz stehenden antiquierten Gebäudes, wo von 86 Schülern 50 Kinder nacheinander in drei Betreuungsgruppen in der Mensa mit praktikabler Küche zu Mittag essen. Die Rektorin mit Pferdsfelder Wurzeln erläuterte mit Alice Vehling von der VG Bauabteilung und dem Odernheimer Architekt Ernst Meyer den Planungsstand. Im September 2022 wurden nach Bestandserhebung teils bauliche Verbesserungen in den verwinkelten Räumen mit nur einer Personaltoilette vorgenommen und das Gebäude in sechs Planbereiche unterteilt. Noch existieren kleine Kabinen und Nischen mit nostalgischen Kacheln und Fliesen, die daran erinnern, als hier vor Jahrzehnten noch ein öffentliches Bad war. Der Schulträgerausschuss nahm sich Zeit und alle strukturellen Maßnahmen in punkto Brandschutz, Beachtung der Kopfhöhe, Mensa, Fluchträume und Treppenhäuser unter die Lupe, die das Gebäude mit den geplanten Maßnahmen samt sanitärer Anlagen hygienisch, praktikabel und funktional Zukunftsfit machen soll; – der VG Rat Nahe Glan soll die Kosten im Rahmen der „Basismittel“ anmelden.

Zu den Fotos: Der Schulträgerausschuss der VG Nahe Glan inspizierte die Grundschulen in Staudernheim und Odernheim und billigte bauliche Maßnahmen und grundlegende Verbesserungen, die nach dem Ganztagsförderungsgesetz ab 2026 verbindlich sind. Foto: Bernd Hey.

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