Monzingen / VG Nahe-Glan. Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer überreichte in der Grundschule Monzingen einen KIPKI-Förderbescheid für die VG Nahe Glan in Höhe von 728.067,92 Euro, woraus auch seit dieser Woche die 584 „Balkonkraftwerke“ mit 100 Euro bezuschusst werden.

„Durch die KIPKI-Förderung des Landes bringen wir das Thema Klimaschutz mit konkreten und vielfältigen Maßnahmen in alle Dörfer und Städte unserer Verbandsgemeinde“, lobte Bürgermeister Uwe Engelmann. Pro Einwohner in der VG Nahe Glan gab es 44 Euro; – bei der Fördersumme von 728.067, 92 Euro partizipieren hälftig die VG und alle Ortsgemeinden konkret mit einem Sockelbetrag von 5.000 Euro plus 7.- Euro je Einwohner – Monzingen erhielt beispielswiese 16.000 Euro für die LED Beleuchtung. Insgesamt habe die Landesregierung das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, kurz KIPKI, mit insgesamt 250 Millionen Euro bei einem Gesamtvolumen im Etat von 22 Milliarden auf den Weg gebracht, informierte Landtagsabgeordnete Markus Stein (SPD) und nannte es einen großen Erfolg, „keine Selbstverständlichkeit und kein Pappenstil“.  

Im Monzinger Multifunktionsraum der Grundschule, der wie im felkestädtischen Gymnasium zu einer Mensa ausgebaut werden soll, kamen tagesaktuelle Themen wie die gerechte Verteilung der Erträge bei Freiflächen-Fotovoltaik- oder Windrädereinnahmen durch Gründung von Zweckverband oder Solidarpakt zur Sprache, die solidarisch zu meistern sind. Ebenso die neuerlichen Wetterkapriolen „vor der eigenen Haustür, live und in Farbe“: Der Staatssekretär aus dem Klimaschutzministerium, Michael Hauer, war bisheriger Geschäftsführer der Energieagentur Rhein-Pfalz und er erläuterte komplexe Zusammenhänge des Klimawandels, die landesweit im langjährigen Mittel um 1,6 Grad höher liegen: „Die Frequenz und die Schäden werden größer. Mit jedem Grand kann die Luft sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen und in Starkregenzellen unglaubliche Mengen Niederschlag freigeben“, sagte er. Kernaussagen waren: „Die Bürger in den Orten mitnehmen, sensibilisieren, damit sie mehr gestalten als passiv verwalten können“. Er sei davon überzeugt: „Investitionen in den Klimaschutz sind Investitionen in die Zukunft“. Denn wer das Klima schützt, spart Geld und klimaschädliches CO2. „Mit KIPKI entlasten wir das Klima und die Haushaltskassen der Kommunen. So können alle sehen: Klimaschutz lohnt sich. Zudem unterstützen wir die Kommunen auch fachlich und beraten sie gerne, wie CO2 eingespart werden kann, damit sich Innenstädte nicht zu stark aufheizen oder Wasser gut abfließen kann. Rheinland-Pfalz ist von der Erderhitzung stärker betroffen, deshalb ist es so wichtig, gewappnet zu sein“, so Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer.  Monzingens OB Klaus Stein warb in diesem Kontext für die Veranstaltung am Mittwoch „Schwammregion gegen Dürre und Starkregen“ im Haus am Bibelgarten.

Die gelernte Umweltschutzingenieurin bei der VG Nahe Glan, Cindy Lu Theis, lobte den Ablauf und den Aktionszeitraum bis 2026, „um die uns andere Bundesländer beneiden“, und dankte der Energieagentur für tätige Mithilfe. Fast alle Orte machten mit. 14 Teilprojekte werden umgesetzt, elf Projekte dienen  dem Klimaschutz, drei der Klimawandelfolgenanpassung. Der Großteil der Förderung wird für die Umrüstung auf LED eingesetzt. So wird die Straßenbeleuchtung in Orten umgerüstet, in Schulen, Kindergärten sowie im Verwaltungsgebäude werden zusätzlich zur LED-Technik Bewegungsmelder installiert. Außerdem wird in den Liegenschaften der Ortsgemeinden Auen, Bärweiler, Daubach und Löllbach ebenfalls eine Umrüstung der Beleuchtung auf eine energieeffiziente LED-Technik stattfinden. Darüber hinaus fließt ein Teil der Förderung in die Erneuerung der Speichertreppe der Grundschule in Staudernheim. Als weitere Teilprojekte werden Hochwasser- und Starkregenschutzmaßnahmen in mehreren Ortsgemeinden erfolgen und eine energetische Sanierung von Eingangstüren der Dorfgemeinschaftshäuser der Ortsgemeinden Hundsbach, Rehbach und Schweinschied vorgenommen. Zudem möchte die Ortsgemeinde Nußbaum eine Baumscheibe exemplarisch überarbeiten, um aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, die bestehenden Straßenbäume an die Klimaänderung anzupassen. Zwei weitere Projekte sollen die Ladeinfrastruktur vor Ort fördern. Hierzu werden eine Wallbox und eine Ladesäule mit Strom auf erneuerbarer Energiebasis installiert.

BUZ: Als größere kommunale Maßnahme erhält die Grundschule Monzingen eine energieeinsparende neue Fensterfront, wie im Klassenraum No.12 der 3a Ortschef Klaus Stein (von links), Klimaschutzmanagerin Cindy Lu Theis, Bürgermeister Uwe Engelmann, Staatssekretär Michael Hauer und Markus Stein (MdL) bei der Übergabe der KIPKI-Mittel demonstrierten. Foto: Bernd Hey.

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