Lauschied. Bei seiner letzten Ratssitzung als Ortschef teilte Willi Marx Rat und Bürgerschaft die frohe Kunde mit, dass der Doppelhaushalt 2024/25 seitens der Kreisverwaltung genehmigt sei. Mehr noch: Lauschied wurden laut vorliegendem Bewilligungsbescheid zum 19. Juni 467.857 Euro Schulden erlassen, die restlichen 208.209 Euro bei der Einheitskasse genehmigt, weil der Ergebnishaushalt bis 2027 ausgeglichen und die Eigenkapitalentwicklung positiv sei. Der Finanzhaushalt weise Überschüsse aus – dementsprechend werden die Verbindlichkeiten zur Liquiditätssicherung kontinuierlich abgebaut, der Rückführungsbetrag werde aus ihrer eigenen Verwaltungstätigkeit erwirtschaftet und die aktuell um 25 auf 545 Personen gewachsene Gemeinde Lauschied werde voraussichtlich 2028 Schuldenfrei sein, teilte die Kommunalaufsicht mit. „So etwas Positives habe ich bisher noch nie von der Kreisverwaltung in Händen gehalten“, rief der 70-Jährige aus, der zwei Mal nach Ferdinand Stenzhorn und Friedrich Mattern das Amt übernahm, aktuell zwei Baugebiete ausweist, die Realisierung einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage vorantreibt und auf Erlöse aus Windrädern hoffen kann.    

Weitere Informationen: Die VG-Verwaltung habe eine Abrechnung über den Besuch von Kindern aus anderen Orten in die Lauschieder Kita für 2022 vorgelegt. Das Wasser in Lauschied sei spürbar weicher geworden, teilte Willi Marx mit, weitere Parkplätze rund ums Gemeindezentrum seien möglich und Aufgabe des neuen Gemeindeparlaments.

Der Gemeinderat beschloss für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Abtweiler Pfad“ Diplom-Ingenieur Gregor Blaszczyk mit der Erstellung eines Höhenlinienplans zu beauftragen (Kosten: 2.082,50 Euro). Zahlreiche eingegangene Stellungnahmen zum Bebauungsplan „Meisenheimer Straße“ erläuterte detailliert vom Fachbereich 3 der VG Verwaltung Sachbearbeiter Michael Wolf. Das komplexe Verfahren auf 30 Din-A-4-Seiten zum Planentwurf der Odernheimer Firma Enviro-Plan wurde einstimmig bewilligt. Nach Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes ist das beschleunigte Verfahren nach Paragraf 13 b nichtig und wurde in ein Regelverfahren umgewandelt; – nach heutigem Stand muss der Abfall für gut eine Handvoll Wohneinheiten an einen Müllsammelplatz gebracht werden.

Der Ortsgemeinderat beschloss, dem neu zu gründenden Solidarpakt Windenergie für die Potentialfläche Abtweiler, Lauschied und Raumbach beizutreten. Vereinfacht dargestellt soll damit im Vorfeld einer Ungleichheit entgegengewirkt werden, wenn beispielsweise auf einer Gemeinde mehrere der sieben geplanten Windräder des Mainzer Projektierers wiwi Consult aufgestellt werden und im Nachbarort keines. Vier Modellrechnungen lagen vor, Ziel des Solidarpaktes sei es, eine umfassende Akzeptanz in den Orten zu erreichen und die Erträge gerecht zu verteilen. Desweiteren wurden 5.000 Euro Haushaltsmittel für die Straßenunterhaltung übertragen.  ===================================================

Vor der Ratssitzung besuchte am Nachmittag die Kreiskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ Lauschied. Das Feuerwehrwesen mit zwei Fahrzeugen und die starke Jugendfeuerwehr stellte Timo Schappert vor, beim obligatorischen Rundgang durch den Ort präsentierten sich die Lauschieder um Ortschef Willi Marx oder Antonius Nikodemus vom Musikverein und informierten über Projekte der laufenden Dorferneuerung wie die Bushaltestelle oder unter Denkmalschutz stehende Gebäude, Hochwasser- und Starkregenvorsorge. Der gut frequentierte Bau- und Spielewagen als offener Jugendtreff stellte sich vor, ebenso die Kita „Villa Kunterbunt“. In den beiden Kirchen informierten die Erste Beigeordnete Sylvia Marx und Wolfgang Lenhardt: „Wir pflegen ganz stark die Ökumene“ war Kernaussage, obwohl nach Corona die Kirchgänger noch seltener wurden – an Fronleichnam werden vier sehenswerte Außenaltäre aufgebaut. Der Grundstein der evangelischen Kirche wurde 1807 gelegt, der katholische Prachtbau der Pfarrei St.Georg feiert im kommenden Jahr 150-jähriges Jubiläum, das frühere Pfarrhaus nebenan ist bewohnt. Prächtige Anwesen, etwa von Christian Altes (FOTO), beachtliche Verschönerungsmaßnahmen der Rüstigen Rentner oder laufende Maßnahmen wie etwa im Bereich Spielplatz in der Meisenheimer Straße standen dabei im Fokus.

Corona sei mit einer der Gründe, dass die Kommission einige Jahre aussetzte und sich jetzt zum Neustart lediglich kreisweit die zwei Gemeinden Feilbingert und Lauschied am Wettbewerb beteiligten. Das sei bislang Negativrekord, bedauerte Inka Muff, die seit 20 Jahren diesen Wettbewerb in den Orten begleitet. Bernd Hey.

Zu den Fotos: Erstmals nach vielen Jahren nahm die Höhengemeinde Lauschied wieder am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft…“ teil. Lauschied befindet sich auf allen Ebenen gerade im „flow“, es gab für die Kommission viel Neues zu entdecken. Kreisweit beteiligten sich lediglich zwei Gemeinden an dem Wettbewerb. Fotos: Bernd Hey.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner